Abrupte und kurzweilende Motoraussetzer nach ~5km

  • Hallo zusammen,


    ich fahre mit der KR51/2L circa fünf Kilometer, dann geht sie plötzlich komplett aus, rollt ein paar Meter, springt wieder an, rollt ein paar Meter, springt wieder an und so weiter. Von einer Regelmäßigkeit lässt sich hier aber nicht sprechen.


    Am Fahrzeug wurde nichts geändert, das Phänomen trat von sich aus auf. Folgendes brachte zur Behebung des Defekts keinen Erfolg:


    - Vergaser komplett gereinigt (Nadelventil öffnet & schließt, Schwimmerstandmaß (offen/zu) ist korrekt)


    - Tank ausgespült, Benzinhahn gereinigt


    - E-Zündung neu eingestellt


    - Auspuff gereinigt


    - Zündkerze begutachtet, ebenso Zündkabel + -Stecker


    - Luftfilter gereinigt & wieder mit Öl benetzt



    Woran könnte die Ursache eurer Vermutung nach noch liegen? Hatte mal jemand ein ähnliches Problem?


    Vielleicht wird an der Zündung nach Warmfahrung irgendwo ein Kabel heiss, scheuert und lässt die Zündung aussetzen?

  • Wenn die alte E-Zündung schwächelt, und es ist kein Stecker- oder Masseproblem, dann liegt's zumeist an einem zerbröselnden Geber auf der Grundplatte.


    Bevor du das aber alles zerlegst, nimm erstmal Kabel, Kerze, Stecker 1kOhm neu und schau ob's dann weg ist - und wenn du hast, probier ein anderes Elektronik-Modul.

  • Ich kann es nicht oft genug wiederholen, dieses Forum ist einfach goldwert!


    Zum Thema: Die Beschreibungen des sog. Wärmeproblems entsprechen ziemlich genau den Problemen besagter KR51/2L. Folgendes werde ich dementsprechend tun:


    "Meßgerät auf Widerstands-Messung einstellen, Meßbereich 0–100 Ω. – Vom Elektronik-Steuerteil von Klemme 3 (bl) den blauen Draht abziehen. Meßgerät zwischen Fahrzeugmasse (z.B. am Motorblock) und dem Ende des blauen Drahtes anschließen und Widerstand messen. Wert notieren.


    Der Wert liegt idealerweise zwischen 24–30 Ω, also sehr niedrig. – Blauen Draht wieder auf Klemme 3 (bl) stecken."
    (Quelle: http://www.fen-net.de/ralf.wil…Simson/#Zuendung_Behebung)


    Passt der Wert, wenn das Problem vorliegt (Motor warmgefahren), liegt es nicht am Geber.


    Stimmt der Wert nicht, gibt es zwei Möglichkeiten:
    1. Man kauft man sich eine neue Grundplatte mit neuem Geber und lötet das Restliche um.


    2. Man repariert den Geber gemäß der o.g. (Christian K.) Anleitung. (Zu finden unter "Behebung des Fehlers")


    @Gonzzo: Ich vergaß zu erwähnen: Tankentlüftungsloch wurde mit Kompressor freigeblasen und der Durchlass von Sprit beträgt mehr als 200ml/min.


    Schwarzer_Peter: Meinst Du mit "nimm erstmal Kabel, Kerze, Stecker 1kOhm neu und schau ob's dann weg ist", dass ich Zündkerze, Zündkabel und Zündstecker durch Neuteile ersetzen soll? Wenn ja, wieso? Man kann diese doch auch optisch überprüfen und durchmessen. Kerze, Stecker und Kabel schließe ich demnach ziemlich definitiv aus.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann diese doch auch optisch überprüfen und durchmessen. Kerze, Stecker und Kabel schließe ich demnach ziemlich definitiv aus.


    Leider ist die optische Prüfung nicht ausreichend.
    Hochspannungsüberschlagskanäle muss man nicht sehen und kann man mit den paar Volt aus einem Multimeter auch nicht messen.
    Da sind eine andere ausprobierte Zündkerze, ein Stückchen Zündkabel und ein anderer Kerzenstecker (siehe meinen genialen :oops: Hilfskerzenstecker) schnell nacheinander montiert und können in vielen Fällen zu einer schnellen Lösung führen.


    Peter

  • Leider ist die optische Prüfung nicht ausreichend.
    Hochspannungsüberschlagskanäle muss man nicht sehen und kann man mit den paar Volt aus einem Multimeter auch nicht messen.
    Da sind eine andere ausprobierte Zündkerze, ein Stückchen Zündkabel und ein anderer Kerzenstecker (siehe meinen genialen :oops: Hilfskerzenstecker) schnell nacheinander montiert und können in vielen Fällen zu einer schnellen Lösung führen.


    Peter


    Da hast Du natürlich Recht, das ist schnell gemacht. Nur hat die Kerze erst ~30 Kilometer drauf und ein Wackelkontakt fängt ja normalerweise nicht erst an, wenn das Möp warmgelaufen ist und ist wieder weg, wenn es wieder etwas abgekühlt ist.


    Sauber überprüft gehört es eben aber doch bevor man an der Zündung rumdoktert!


    Neben der optischen Überprüfung dachte ich eben, dass man die Teile auch durchmessen kann. Allerdings wüsste ich garnicht, wie man eine solche Messung, so möglich, durchführt. Geht das vielleicht irgendwie? So könnte man sich das Austauschen der Teile sparen und leichter zum Kernproblem vordringen.



    Edit: Danke für den Tipp mit dem Hilfskerzenstecker!

    • Offizieller Beitrag

    Messen könnte man, wenn überhaupt nur unter realistischen Einsatzbedingungen.
    Also Hochspannungsimpulse von mehr als 10kV erzeugen und messen ist schon kein Ding für Hobbyekelektrickser mehr, Temperaturen und Druck könnten schon etwas leichter sein.
    Ist aber dennoch aufwendiger, als einfach auf Verdacht austauschen. Der Hilfkerzenstecker passt in jeden Geldbeutel und die ausprobierte und für gut befundene Zündkerze liegt doch wohl hoffentlich beim Bordwerkzeug.


    Peter

  • Wenn der Geber nicht gibt, ist noch keine kilovolt-hohe Spannung beteiligt. Da könnte man schon den Ausfall herstellen und dann im Stand am Kabel des Gebers eben mal messen, ob in dieser Situation noch Durchgang vorhanden ist.

  • Alles Karl, habe jetzt mal aus dem Bordwerkzeug die Ersatzkerze eingebaut und den Kerzenstecker durch o.g. Provisorium ersetzt. Mal schauen, ob das Phänomen immer noch auftritt!


    Messen während der Fahrt (wenn das Phänomen auftritt), also nach abstellen, stelle ich mir schwierig vor, da der Motor höchstens fünf Sekunden den Geist aufgibt und dann wieder läuft! Aber so wie ich es hier gelesen zu haben meine, kann man den Geber auch im trockenen Zustand auf Defekte durchmessen und reparieren. Austauschen wäre freilich einfacher, vermittelt aber kein Verständnis für die Technik und kostet rund 15Ois.

  • Mir fällt da noch etwas ein. Die Elektronikzündung wurde einer KR51/2L entnommen und in eine KR51/2E verbaut. Vermutlich ist bei der KR51/2L die außenliegende Zündspule (Kondensator) anders aufgebaut. Kann es daran vielleicht auch (mit-) liegen bzw. muss man beim Umbau einer E-Zündung eines 2L in eine 2E die Zündspule unbedingt mitwechseln?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, denn bei U-Zündung werden 12 Volt Zündspulen, bei E-Zündung 6Volt Zündspulen verbaut.
    T.O.T.A.L. unabhängig davon, wie hoch die Batterie oder Lampenspannung ist.


    Peter

  • Ah! Und wo macht sich die false Zündspule dann bemerkbar? Habe bisher nichts bemerkt, für o.g. Phänomen wird es wohl nicht verantwortlich sein, nicht wahr.


    Noch was: An der Zündspule von der KR51/2E wird das Zündkerzenkabel aufgeschraubt. Bei Zündspule der KR51/2L ist selbige Aufnahme nicht zu finden! Wo wird bei der KR51/2L dann das Zündkabel angeschlossen?

    • Offizieller Beitrag

    Dein Glaube hin oder her, probier es lieber aus, kannst aber auch am Sonntag nach der Messe eine besonders dicke Kerze spenden und anzünden.
    Das Übersetzungsverhältnis der Zündspule ist einfach falsch, um 50 oder 100%, je nachdem von wo man rechnet.


    Das Zündkabel wird oben nach Abnahme der Überwurfmutter in den Hochspannungsanschluss der Zündspule eingedreht, dann mit der Überwurfmutter gesichert.
    Schau hier.


    Peter

  • ... und wenn da kein Schraub- oder Steckdorn ist, dann muss die Zündspule natürlich ersetzt werden - und wenn's sowieso die falsche ist, dann erst recht.


    Beim Umbau von U- auf E-Zündung sind Ladeanlage, Zündspule und Scheinwerferlampe mit zu wechseln, sonst stimmt's nicht.

  • Hatte doch die richtige Zündspule verbaut, mein Fehler. Vielen Dank soweit. :) Werde es jetzt mal mit der neuen Kerze, Stecker + Kabel probefahren. Wenn's nicht besser ist, wird's wohl am Geberli liegen.

  • Möchte hiermit allen Bescheid geben, dass der Problemfall gelöst wurde. Kerze, Stecker, Kabel und Zündung wurden zu Unrecht unter Verdacht gezogen. Das Nadelventil war es, welches mir einen Streich spielte!


    Bewegt man den Schwimmer mehrfach auf und ab, also öffnet und schließt das Ventil, so bleibt das Ventil nicht jedes mal, aber ungefähr jedes 20. mal geschlossen. Warum dem so ist, weiß ich jedoch nicht so ganz! Habe es jetzt mal in WD40 eingelegt und werde es anschließend noch dezent mit Druckluft durchpusten. Wäre ja schön, wenn sich da nur ein Staubkorn o.Ä. versteckt hat und sich dieses entfernen liese. Ansonsten muss halt'n neues her...


    Falls die Regenerierung entgegen aller Erwartungen funktioniert, werde ich es hier kundtun! Habe darüber mit der Suchfunktion nämlich nüscht gefunden, also ob das überhaupt schon mal wer probiert hat.

  • Was bringt das einlegen in WD40? Eher garnix.
    Durch die ständige auf und ab der Nadel verschleißt das irgendwann, es entsteht Grat und Spiel, was irgendwann auch zum verkanten der Teile führen kann. Auch eine leichte Korrosionsschicht lässt das Ventil womöglich blockieren, aber zumindest dies kann man mit ein wenig aufpolieren wieder gangbar machen. Aber bei den Preisen kann man sich bei der nächsten Teile-Bestellung auch mal ein-zwei Ventile auf Vorrat ordern.

  • Nun, 'ne gute Stunde in WD40 eingelegt, zwei mal durchgepustet und es flutscht bislang (15km) wieder einwandfrei. Die Frage ist eben wie lange. Grat und Spiel lassen sich dann eben doch nur durch ein Neuteil ersetzen. Sind ja zum Glück nicht gerade teuer in der Anschaffung. :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!