Wiedr mal S51: Vergaser o.k., aber Motor läuft nicht mehr richtig, nur noch Ruckeln !

  • Ach - ich dachte, Du wüßtest das, Du klingst so wissend.
    Noch mal zurück zum Strobo: Was genau kann ich mit dem Strobo sehen? An vielen Stellen im Netz ist zu lesen, daß die Gehäusemarkierung für die Vape nicht zu gebrauchen sei. Also Einstellung mit 1,8mm vor OT und Markierung von Platte mit Polrad in Deckung bringen. Aber was bringt dabei ein Strobo mehr?

  • Ach - ich dachte, Du wüßtest das, Du klingst so wissend.
    Noch mal zurück zum Strobo: Was genau kann ich mit dem Strobo sehen? An vielen Stellen im Netz ist zu lesen, daß die Gehäusemarkierung für die Vape nicht zu gebrauchen sei. Also Einstellung mit 1,8mm vor OT und Markierung von Platte mit Polrad in Deckung bringen. Aber was bringt dabei ein Strobo mehr?


    Ich bin beim Thema Simson nicht sonderlich wissend ;), aber ich lese viel mit, arbeite mich langsam in die Materie ein und gewinne bei vielen Sachen theoretisches Wissen. Praktische Erfahrung sammle ich immer dann, wenn ich etwas an meiner Schwalbe schraube, das passiert glücklicherweise (was schlecht für die Praxis ist) nur sehr selten. Auf vieles kommt man ja auch von allein, aber du steigst gerade erst in das Thema ein. Ich hatte am Anfang auch keine Ahnung ;).
    Zum Stroboskop: Stroboskop
    Damit ist wohl eine sehr exakte Zündeinstellung möglich. Andernfalls tut es auch solch eine Einstelluhr.


    mfg
    Albi

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    albi, wenn man nicht so viel weiss, muss man auch mal bischen ruhiger sein...


    Die Grundplatte kann man natürlich drehen ohne das Polrad zu lösen bei vorhandenen Haltekrallen. DAS ist so gebaut so. Dafür braucht man dann auch keinen Polradabzieher. Ist aber sinnvoll sowas zu haben, wenn dann doch mal das Polrad ab muss.


    Die Markierungen am Gehäuse beziehen sich auf die die werkseitig verbaute Kurbelwelle. Ist eine neue verbaut, kann es sein, dass die Position des Halbmondes auf der Kurbelwelle fertigungsbedingt etwas anders sitzt und dadurch die Markierung sich etwas verschieben kann.


    Fürs Grobe reicht es erstmal aus die Markierung am Gehäuse und an der Grundplatte übereinstimmt.


    Sieh auch hier:


    http://www.schwalbennest.de/si…len-ueberfragt-90705.html


    Im Grunde gibt es 3 Markierungen:


    -auf dem Polrad
    -auf der Grundplatte
    -am Motorgehäuse


    Welche Markierungen ich meine sieht man da, ist zwar eine Unterbrecherzündung, aber das Prinzip ist das gleiche:

    http://www.mopedfreunde-oldenb…_zuendung.html#einstellen


    Zur Groben Einstellung die Grundplattenmarkierung mit dem Gehäuse übereinstellen. Das reicht normalerweise, das sie zufriedenstellend läuft.


    Zur Kontrolle sollte man den ZZP suchen mittels Totpunktsucher, Messchieber, Messuhr und dann muss die Markierung des Polrades mit der Markierung der Grundplatte übereinstimmen. Tut sie das Nicht, kann man da noch mal feinjustieren.


    Das gleiche macht das Stroboskop bzw. Zündlichtpistole. Das erzeugt genau einen Blitz, wenn die Zündkerze zündet. Durch den Stroboskopeffekt sieht es so aus als als wenn das Polrad stehen würde und man erkennt eine nichtbewegende Markierung des drehenden Polrades. Dann kann man genau sehen ob das mit der Markierung der Grundplatte fluchtet. MEHR macht so eine Strobo auch nicht.


    Zündung einstellen ist kein Hexenwerk, mit ein bischen überlegen kann das jeder.


    Ich hab mir am Anfang, als ich noch keine Zündlichtpistole hatte, sowas gebaut:


    Nicht alles


    Die Schraube brauch auch nicht unbedingt an einer Seite abgefräst werden.


    Da weiss man, dass die Steigung einer M8 Schraube 1,25mm ist. Das heist, wenn du mit dem Ding den OT gefunden hast, und du danach die Schraube eine Umdrehung reindrehst, dann bist du 1,25mm vor OT. Bei 1,8mm vor OT muss man dann halt entsprechend weiter reindrehen. In dem ZZP sollte dann die Markierung vom Polrad und Grundplatte übereinstimmen. Im Idealfall sind alle 3 Markierungen übereinander.


    MfG


    Tobias

  • Aha, mhm. Also ist die richtige (zu den Markierungen auf Grundplatte und Polrad passende) Markierung auf dem Gehäuse auch für´s Strobo unabdingbar.


    Ich habe jetzt mangels nutzbarer Meßuhr und mangels defekter Zündkerze und mangels Gewinderschneideisen für das Zündkerzengewinde folgendes gemacht:


    Zündkerze raus, Kolben auf in etwa tiefste Stellung, Unterlegscheibe 7/25mm auf Zündkerzenloch, Schiebelehre "entklemmt" und mit ausreichend ausgefahrener Schieberstange exakt draufgepreßt und das Polrad vorsichtig im UZS gedreht, bis der Kolven Kontakt zur Schieberstange der Schiebelehre hat und dann gefühlvoll weitergedreht bis der OT erreicht bzw. überschritten war; der Schieber wird so entsprechend verschoben.
    Schiebelehre vorsichtig abgenommen und Wert abgelesen. Bei Digitalgerät genullt und um 1,8mm weiter aufgezogen, bei analoger Schiebelehre die 1,8mm eben hinzuaddiert und eingestellt, dann Schieber festgeklemmt.
    Polrad wieder auf tiefsten Punkt zurückgedreht, Schiebelehre wie vorhin auf U-Scheibe aufgesetzt und angepreßt und das Polrad vorsichtig und gefühlvoll nach rechts gedreht, bis der Kolben anstößt.
    Die Markierung vom Polrad habe ich mit Bleistift aufs Gehäuse übertragen und diese Prozedur dreimal mit der digitalen und einmal mit der analogen Schiebelehre durchgeführt - mit dem gleichen Ergebnis.
    Dann habe ich den Bleistiftstrich mit einer Kerbe dauerhaft gemacht. Diese liegt recht genau 6,5mm links bzw. unter bzw. vor der vorhandenen Markierung am Gehäuse.


    Jetzt die Grundplatte entsprecht verdreht, fixiert und probegfahren: Läuft m.E. gut, wie bei den ersten Testfahrten, leichter Berg hoch etwas über 60km/h, runter um die 70 km/h, das dürfte o.k. sein. Die Zündkerze ist in etwa rehbraun. Ich nehme an, daß dies alles nicht der Fall wäre, wenn die Polradmarkierung falsch wäre.
    Allerdings war der Zündkerzenelektrodenabstand weniger als 0,4mm, habe ihn jetzt mal auf rund 0,6mm vergrößert. Kein Unterschied.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    wenn jetzt im deinem korrekt ermittelten ZZP die Markierung vom Polrad und Grundplatte übereinander steht, stimmt die Zündung. MEHR kann man da nicht einstellen.


    Das wäre beim U-Zündung genau der Punkt wo sich der Unterbrecher öffnen müsste. Da würde man jetzt noch die maximale Öffnung einstellen und gut ist.


    Bei der Vape fällt das flach und fertig. Erfolgreich Zündung fertig eingestellt.


    Die Vape hat genug Energie für den Zündfunken, die schafft wohl auch 0,6mm. Ich persönlich würde es wieder auf 0,4mm einstellen, aber wenn es geht, geht es.


    Die Markierung auf dem Gehäuse ist nur für die Werksseitige Zündung und werkseitige Kurbelwelle gültig. Das kann damit durchaus sein, dass die Werte jetzt um ein paar Milimeter jetzt nicht stimmen. Die Markierung hat dann das Eingestelle mit dem Messchieber, Uhr usw. immer erspart.


    Für die Funktion ist nur Wichtig, dass Grupla und Polrad übereinstimmen.


    Du hast ja jetzt dir einen neue Markierung gemacht, wenn du jetzt mal die Grupla abnehmen solltest, brauchst die nur noch die Beiden Striche bei der Montage wieder übereinander und gut ist.


    MfG


    Tobias

  • wenn jetzt im deinem korrekt ermittelten ZZP die Markierung vom Polrad und Grundplatte übereinander steht, stimmt die Zündung. MEHR kann man da nicht einstellen.


    Innerhalb der Fühl- und Blicktoleranzen sollte das jetzt passend sein. Aber abgesehen von einer trial&error-Einstellung der GruPla steht und fällt ja auch eine dynamische Einstellung wohl mit der exakten Position der Gehäusemarkierung ... denn wenn ich das richtig verstehe setzt auch ein Strobo die korrekte Gehäusemarkierung voraus.


    Welche Auswirkungen hätte es, wenn im Ergebnis die Grundplatte zu weit nach links oder zu weit nach rechts gedreht wäre


    Zitat

    Die Vape hat genug Energie für den Zündfunken, die schafft wohl auch 0,6mm. Ich persönlich würde es wieder auf 0,4mm einstellen, aber wenn es geht, geht es.


    Irgendeine Auswirkung wird der Elektrodenabstand doch haben. Klar, bei geringer Zündenergie muß der Abstand kleiner sein, sonst funkt es nicht richtig/zuverlässig, je höher die Zündspannung, deststo größer kann der Abstand sein - aber was ist der Vorteil eines großen Elektrodenabstands?


    Zitat

    Die Markierung auf dem Gehäuse ist nur für die Werksseitige Zündung und werkseitige Kurbelwelle gültig. Das kann damit durchaus sein, dass die Werte jetzt um ein paar Milimeter jetzt nicht stimmen. Die Markierung hat dann das Eingestelle mit dem Messchieber, Uhr usw. immer erspart.


    Nee, stimmt nicht, ich mußte ja die "richtige" Gehäusemarkierung über die Markierung auf dem Polrad und 1,8mm vor OT wie beschrieben durch Schiebelehreneinsatz erst anbringen.


    Zitat

    Du hast ja jetzt dir einen neue Markierung gemacht, wenn du jetzt mal die Grupla abnehmen solltest, brauchst die nur noch die Beiden Striche bei der Montage wieder übereinander und gut ist.


    Das war der Zweck, vor allem aber, weil ich den Befestigungsschrauben der GruPla-Klemmen nicht traue - was sich einmal losrappelt kann sich wieder losrappeln.


    Was bleibt: Ich weiß nicht, ob es normal oder richtig ist, aber früher, in den 70ern, konnte ich bei meinem Mokick im 4. Gang bergab nicht Vollgas fahren, das hätte den Motor zerrissen. Bei der S51 ist bei etwas über 70 km/h wirklich Schluß, überdrehen ist trotz genügend "Masse" nicht möglich. Muß das so sein oder deutet das auf eine nicht optimale Einstellung der Zündung oder des Vergasers hin? Meine Tochter muß halt relativ viel Landstraße fahren, da wären 70 km/h in der Ebene schon nicht schlecht - in der Ortschaft ist es egal.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    gibt keine dynamische Einstellung, die Vape hat einen festen ZZP, nix mit Zündzeitpunktverschiebung, auch wenn das einige immer behaupten.


    Der Motor der S51 ist Vollgasfest, übertreiben würde ich dennoch nicht. Die Bremsen sind nur 2 kleine Trommelbremsen.


    Und 70km/h sind okay. (Wie hast du das gemessen? mit dem werksseitigen Tacho aka Schätzeisen?)


    Überdrehen lässt sich der M541 nicht, das ist auch relativ normal.


    MfG


    Tobias


    Edit:
    http://home.arcor.de/wlk/06050033.jpg
    Sehe ich da richtig Kolbendurchmesser 40,97mm?
    Das ist ja ein böser 60ccm Tuningzylinder, der im Strassenverkehr nicht erlaubt ist...

    • Offizieller Beitrag

    /Ganz OffTpopic

    Mir ist was ganz Positives aufgefallen. Ich verfolge ja hier alles mehr oder weniger aufmerksam. "MarkF" hat hier eine Entwicklung genommen, die ich nach seinen ersten Beiträgen nicht für möglich gehalten hätte.

    Mein Glückwunsch (und das ist keine Ironie)! Du hast Dich überwunden, Dich mit der Materie zu beschäftigen. Und schon hast Du Erfolgserlebnisse.

    qdä

  • gibt keine dynamische Einstellung, die Vape hat einen festen ZZP, nix mit Zündzeitpunktverschiebung, auch wenn das einige immer behaupten.


    Als dynamische Einstellung wird doch die mit dem Strobo bezeichnet. Was Du meinst ist die dynamische Zündung bzw. Zündungseinstellung/Verstellung.


    Zitat

    Und 70km/h sind okay. (Wie hast du das gemessen? mit dem werksseitigen Tacho aka Schätzeisen?)
    Überdrehen lässt sich der M541 nicht, das ist auch relativ normal.

    Na, wenn´s normal ist ...
    Ja, mit dem normalen Tacho, der aber nicht sonderlich ungenau ist, wie ich durch Hinterherfahren festgestellt habe.


    Zitat

    http://home.arcor.de/wlk/06050033.jpg
    Sehe ich da richtig Kolbendurchmesser 40,97mm?
    Das ist ja ein böser 60ccm Tuningzylinder, der im Strassenverkehr nicht erlaubt ist...

    Wie, was? Das ist ein 60ccm-Motor? Nicht das auch noch .... ! Langsam habe ich wirklich genug !


    Das erklärt auch etwas über 60km/h bergauf... :shock:


    Und ich dachte, daß sei normal, es heißt doch allgemein, daß die S51, gut eingefahren, bis zu 70 km/h bringen ...


    Mir ist was ganz Positives aufgefallen. Ich verfolge ja hier alles mehr oder weniger aufmerksam. "MarkF" hat hier eine Entwicklung genommen, die ich nach seinen ersten Beiträgen nicht für möglich gehalten hätte.
    Mein Glückwunsch (und das ist keine Ironie)! Du hast Dich überwunden, Dich mit der Materie zu beschäftigen. Und schon hast Du Erfolgserlebnisse.


    Sorry, aber das ist Quatsch! Wenn die Verbrecher von Verkäufer das liefern würden, was sie versprechen, dann hätte ich den Teufel getan und mich mit Vergaser- und Zündungseinstellen zu befassen, dann hätte ich den Hobel meiner Tochter hingestellt und Schluß.
    Mopped fahren heißt nicht, zum Zweiradmechaniker zu werden, es sei denn, man benutzt fahrende Baustellen, wo aber auch die S51 nicht grundsätzlich zählt. Das war früher nicht so, das ist heute nicht so, Jugendlich mögen vielleicht selbst ihr Gefährt psuedo- und kaputtreparieren, weil sie das Geld für einen Fachmann nicht haben, nicht mal für billigste Ersatzteile Geld ausgeben, aber aber einem gewissen Alter etc. läßt man üblicherweise Profis ran.
    In meinem ganzen moppedfahrenden Freundes- und Bekanntenkreis bin ich der einzige, der an Moppeds (und ein bischen an Autos) selbst herumschraubt und sich schmierige Finger holt - von in die Tiefe gehenden Maßnahmen wie Vergaserreparatur und Zündungseinstellung nicht zu reden.
    Ich hätte, wie jeder "normale" Mensch, das Teil auch dem Verkäufer vor die Tür stellen können, ohne mich mit der Technik zu befassen - was ich auch getan hätte, wenn er in der Nähe wohnen würde.
    Und auf diese Erfolgserlebnisse kann ich gerne verzichten. Natürlich kann ich so ein Teil reparieren, wenn ich mich mit der Materie befasse, und ich könnte auch die Motoren überholen etc., wenn ich willens wäre, es zu lernen und es mir Spaß machen würde - das ist simple Landmaschinentechnik, das kann jeder einigermaßen geschickte Heimwerker lernen. Zufälligerweise habe ich aber genügend andere Interessen, so daß ich das nicht auch noch brauche.
    Ich will nicht bestreiten, daß es natürlich positiv ist, wenn man so etwas kann, weil man dann in gewissem Umfang von Profis unabhängig ist und sich auch in einem aktuen Störfall behelfen kann. Aber nötig/erforderlich ist es nicht. Keiner von den Buben aus der Schule meiner Tochter, die mit Rollern oder Mokicks rumfahren, sind dazu in der Lage.

    • Offizieller Beitrag

    MarkF,

    Deine Meinung über das Selberschrauben (müssen) ist mir verständlich, aaaaber....

    ....Töchter (und auch Söhne, ich hab selber einen im mittlerweile "reifen" Alter) haben anfangs doch noch viel mehr Probleme beim Schrauben und Verstehen der technischen Gegebenheiten.

    Und es wird meiner Meinung nach nícht ausbleiben, daß Deine Tochter plötzlich anruft oder vor Dir steht und Dir sagt "Mein Moped ist kaputt und ich muß doch morgen zur Schule". Was dann? Dann wirst Du (hoffentlich) Dein bereits erworbenes Wissen anwenden können und es selbstverständlich auch tun (Väter sind so). Die Zeit das zu sammeln hattest Du ja jetzt schon (ob Du das nun wolltest oder nicht sei dahingestellt).

    qdä

    PS. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.

  • jepp, das ist eindeutig ein 60ccm Zylinder, das zeigt eindeutig die Zahl auf dem Kolben.


    Sch.....


    Was aber kein Beinbruch ist, da man das recht einfach und preisgünstig rückrüstenkann.


    Was aber heißt: Der Motor muß neu eingefahren werden! Und das bei meiner technisch absolut gefühllosen Tochter ...


    ....Töchter (und auch Söhne, ich hab selber einen im mittlerweile "reifen" Alter) haben anfangs doch noch viel mehr Probleme beim Schrauben und Verstehen der technischen Gegebenheiten.


    :-)) Das kannst Du schreien, mein Nachwuchs ist das derart unbeleckt, das ist mir fast schon peinlich, und überdies auch uninteressiert. Dafür sind sie viel besser mit den Computerspielen. Aber das ist wohl symptomatisch für die heutige Jugend ("die heutige Jugend ... " ist eine Beschwerde, die schon vor 35, 40 Jahren gängig war .... ;-))

    Zitat

    Und es wird meiner Meinung nach nícht ausbleiben, daß Deine Tochter plötzlich anruft oder vor Dir steht und Dir sagt "Mein Moped ist kaputt und ich muß doch morgen zur Schule". Was dann? Dann wirst Du (hoffentlich) Dein bereits erworbenes Wissen anwenden können und es selbstverständlich auch tun (Väter sind so). Die Zeit das zu sammeln hattest Du ja jetzt schon (ob Du das nun wolltest oder nicht sei dahingestellt).

    Auch da hast Du völlig recht, jedenfalls was die zweite Vermutung angeht. Ich hoffe nur, daß dieses "ist kaputt" in der Zeit, in der sie das Moped noch benutzen wird, nicht auftreten wird.
    Ja, ich tröste mich damit, daß mein Engagment nicht völlig für die Füße war, ich habe etwas dazugelernt und wenn es nur ist, zu wissen, daß auch dies alles zu erlernen ist ...


    Aber weiter im Thema:


    Irgendwas ist doch noch nicht 100%, denn bei sehr wenig Gas aus dem Leerlauf/Standgas heraus "brabbelt" der Motor ähnlich so (unsauber) wie es bei der lockeren Grundplatte allgemein war - bei etwas mehr Gas ist das wieder weg.
    Es ist nicht so wie vorher (bevor die Grundplatte locker wurde), als ich bei der Teillastnadel in Unkenntnis deren zu langer Länge gemäß Handbuch das unterste Plättchen in die zweituntere Kerbe getan hatte (d.h. die obersten zwei Kerben frei, dann zwei Kerben mit dem Doppelplättchen belegt, dann eine Kerbe frei - jetzt ist das Doppelplättchen, da die Nadel so "normal" eingestellt zu lange wäre, in den untersten beiden Kerben - siehe mein Abschlußpost in dem Vergaser-Fred, auf den ich im Ausgangspost verweise), daß bei sehr geringem Gas eine Art "Loch" sei, in dem der Motor "mööp" macht, und das bei kräftigem Gasgeben zu einer Verzögerung bei der Gasannahme führt. Jetzt nimmt er zwar das Gas an, aber läuft in diesem vielleicht 1mm Bereich des Gasgriffs, wenn man das Gas darauf beschränkt, "unsauber".


    Vielleicht ist das zu perfektionistisch gedacht, vor allem, wenn man wie viele 50er-Fahrer nur zwei Gasstellungen kennt (Standgas und Vollgas), aber ein richtig bestückter und eingestellter Motor muß doch in allen Bereichen sauber laufen, auch ein S51-Motor.
    Da alle Düsen defintiv sauber sind, würde beim Vergaser nur die Nadel bleiben. Ich könnte zwar eine weitere, tiefere Kerbe reindrehen und so die Nadel etwas höher legen, also wie wenn man bei der Nr.10 das Doppelplättchen in die untersten Kerben klemmt. Aber dadurch würde der Motor fetter laufen und die Farbe der Kerzen ist ohnehin ein mittelbraunes und kein helles Rehbraun, noch fetter wäre nicht richtig. Außerdem springt das Moped so ohne Choke an - heute morgen ein Tritt ohne alles und es lief, das _muß_ doch etwas nicht o.k. sein ...
    Aber ich will, weil der Vergaser und seine Teile doch schon "fertig" sind, auch wegen des besseren Kaltstarts (meine Tochter muß ja damit zurecht kommen) einen Bing-Vergaser einbauen. Somit lohnt es sich nicht, noch groß am Vergaser zu experimentieren.


    Daher mein Gedanke, daß ich die Zündung vielleicht doch nicht 100% optimal eingestellt habe, trotz wiederholt kontrollierter exakt 1,8mm vor OT. Man liest ja häufig im Netz, daß die Markierung auf dem Vape-Polrad nicht richtig sei bzw. falsch sein könne ....


    Daher meine Frage: Was ist die Folge, wenn ich Grundplatte etwas mehr nach links verstelle (was wohl auf Frühzündung hinausläuft) oder etwas mehr nach recht verstelle (was wohl auf Spätzündung hinausläuft)? Wie wirkt sich dies beim Motorlauf aus?
    Siehe die o.a. angesprochene Möglichkeit, daß die Markierung auf dem Rotor falsch sein könnte. Dann wäre auch die davon bei 1,8mm OT abgeleitete neue Markierung am Gehäuse falsch.


    Hierzu: Sehr euch mal die Bilder der oben und unteren Klemmung der Grundplatte an:
    http://home.arcor.de/wlk/klemm-ob.jpg
    http://home.arcor.de/wlk/klemm-un.jpg
    Man kann deutlich rechts bzw. links von den Klemmen die Spuren sehen, an denen vorher die lockeren Klemmen auf der Grundplatte geschabt haben (auf dieser Stelle stand die Grundplatte, locker, und hat wild vibriert). Wenn ich mal unterstelle, daß sich die Grundplatte beim Lockerwerden der Klemmen nicht wirklich um diese ca. 6,5mm verdreht hat (hier ein Bild der alten und neuen Markierung und erfolgten Einstellung: http://home.arcor.de/wlk/markier.jpg) sondern in de Stellung war, wie diese Markierungen anzeigen, und eben nur die Klemmen langsam locker wurden und dort diese Spuren hinterlassen haben, und ferner berücksichtige, daß der Motor nach Rep. des Vergasers bis zum Lockerwerden der Klemmen prima gelaufen ist (siehe Ausgangspost und verlinkter Vergaser-Fred), dann wäre die Zündung doch jetzt dehr deutlich auf "früh" verstellt (Drehung der Grundplatte nach links).
    Wobei ich keine Vorstellung habe, wie derjenige (Fachmann), der die Vape eingebaut hat, jene Stellung der Grundplatte ermittelt hat - sie dürfte zwar der alten Markierung am Gehäuse entsprechen, aber das führt, wenn ich mich richtig erinnere, auf Grundlage der Markierung am Vape-Polrad zu ca. 1,1mm vor OT. Sollte die Markierung auf dem Vape-Polrad aber falsch sein ... dann wäre die ursprgl. Stellung der GruPla vielleicht doch richtig?


    Und jetzt, mit der Erkenntnis, daß es sich - oh Graus - um einen 60ccm-Motor handelt, stellt sich mir erst recht die Frage, ob die 1,8mm OT überhaupt richtig ist und ob bei diesem Vergaser und Zündung nicht anders eingestellt werden müssen ...


    Nachtrag:
    Habe mal die Zündung auf 1,6mm OT und auf die originale Gehäusemarkierung, die zu den Klemmspuren der Befestigungskrallen paßt, eingestellt. Ich bilde mir ein, daß das Moped mit 1,6mm OT etwas "besser" lief. Eingestellt auf die originale Gehäusemarkierung aber doch etwas schlechter. Allerdings wirklich nur etwas, das sind keine bewegenden Unterschiede, vielleicht 5 km/h bergauf mit Gegenwnd und bergab; den Unterschied hätte ich mir deutlicher vorgestellt. Und die Standgaseinstellung war nicht ausreichend, zu niedrig.

  • Ich habe vor ein paar Tagen beschrieben, wie ich "nur" mit Schiebelehre den ZZP festgestellt und (neu) markiert habe:


    Ich habe jetzt mangels nutzbarer Meßuhr und mangels defekter Zündkerze und mangels Gewinderschneideisen für das Zündkerzengewinde folgendes gemacht:


    Zündkerze raus, Kolben auf in etwa tiefste Stellung, Unterlegscheibe 7/25mm auf Zündkerzenloch, Schiebelehre "entklemmt" und mit ausreichend ausgefahrener Schieberstange exakt draufgepreßt und das Polrad vorsichtig im UZS gedreht, bis der Kolven Kontakt zur Schieberstange der Schiebelehre hat und dann gefühlvoll weitergedreht bis der OT erreicht bzw. überschritten war; der Schieber wird so entsprechend verschoben.
    Schiebelehre vorsichtig abgenommen und Wert abgelesen. Bei Digitalgerät genullt und um 1,8mm weiter aufgezogen, bei analoger Schiebelehre die 1,8mm eben hinzuaddiert und eingestellt, dann Schieber festgeklemmt.
    Polrad wieder auf tiefsten Punkt zurückgedreht, Schiebelehre wie vorhin auf U-Scheibe aufgesetzt und angepreßt und das Polrad vorsichtig und gefühlvoll nach rechts gedreht, bis der Kolben anstößt.
    Die Markierung vom Polrad habe ich mit Bleistift aufs Gehäuse übertragen und diese Prozedur dreimal mit der digitalen und einmal mit der analogen Schiebelehre durchgeführt - mit dem gleichen Ergebnis.
    Dann habe ich den Bleistiftstrich mit einer Kerbe dauerhaft gemacht. Diese liegt recht genau 6,5mm links bzw. unter bzw. vor der vorhandenen Markierung am Gehäuse.


    Aufgrund anderweitig geäußerter Skepsis, daß dies zu einem nutzbaren Ergebnis führt, habe ich mir eine Meßuhr nebst Adapter ausgeliehen und diese Einstellung überprüft. Ergebnis: Mit Meßuhr ist das zwar einfacher, weil man alles sieht und sich nicht auf seine taktile Feinfühligkeit verlassen muß, d.h. auch ein relativer Grobmotoriker kann es damit schaffen. Aber im Ergebnis (!) ist das Verfahren mit der Meßuhr nicht genauer, es führt - jedenfalls bei mir - zu genau der gleichen ZZP-Markierung. Und da eine Schiebelehre ist fast jedem Haushalt vorhanden ist, zumindest aber für jeden Heimwerker und Bastler einer ausgesprochen sinnvolle Anschaffung darstellt ....


  • http://home.arcor.de/wlk/06050033.jpg
    Sehe ich da richtig Kolbendurchmesser 40,97mm?
    Das ist ja ein böser 60ccm Tuningzylinder, der im Strassenverkehr nicht erlaubt ist...


    Muß da noch mal nachhaken, weil ich mir nur schwer vorstellen kann, daß ausgerechnet dieser Verkäufer einen 60er Tuningzylinder einbauen ließ und dies bewußt verschweigt:
    Soweit ich verstanden habe kann/darf ein 50er Zylinder doch sechs mal aufgebohrt werden, wobei jedes mal 0,25mm abgetragen werden. Wenn der ursprüngliche Durchmesser 37,99mm sind und bei jedem Aufbohrvorgang 0,25mm Material abgetragen werden, vergrößert sich der Durchmesser auf 0,25x2x6=40,99mm.
    Da ihr das aber natürlich viel besser wißt, denke ich anscheinend irgendwie falsch ...
    Woran kann ich erkenne, ob es sich um eine originalen 50er Zylinder oder um einen Nachbau-60er-Tuningzylinder handelt?

    • Offizieller Beitrag

    Der letzte zulässige Schliff beim M501 ist 39,50mm. Du bist mit 40,97 also weit jenseits dessen, was noch als Toleranz durchgehen würde. Für die Frage der Legalität ist es auch unerheblich, ob da nun ein originaler 50er zu weit aufgedreht wurde oder ob das schon ab Werk ein Tuningzylinder war. Es ist so oder so nicht erlaubt.


    Und falls du dich nun fragst, wieso deiner Rechnung nach mehr drin sein sollte, frag ich zurück, mit welcher Begründung du den Faktor 2 in die Formel geschummelt hast. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich denke MarkF hat gedacht, dass im Radius 0,25mm vergrössert wird, also 0,50mm im Durchmesser.


    DAs ist aber nicht so... Pro Schleifgang sind es 0,25mm im Durchmesser.


    Hier steht aus auch nochmal, das ist quasi der Auszug aus der originalen Reperaturanleitung:


    Simson-Seite - Miraculis


    Da steht das in Kapitel 2.9 auch nochmal beschrieben.


    Da ist der letze Kolben mit 39,47mm angeben. Mit 0,03mm Einbauspiel sind wir bei den 39,50mm Zylinderdurchmesser.


    MfG


    Tobias

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