Moin Moritz,
nein, die Kurbelwelle wird nicht gewechselt, der Motor bleibt zu. Was du jetzt machst ist: Den ZZP vernünftig einstellen! Ich stimme nämlich Sirkos Theorie mit dem falschen ZZP zu!
Ich fasse das Bisherige mal für das bessere Verständnis zusammen, korrigiere mich bitte, wenn ich was vergesse.
Was du bisher gemacht hast:
# Zündspule (12V), Zündkerze, Zündkerzenstecker, Zündleitung und Kondensator erneuert.
# ZZP nach Abriss-Markierung eingestellt
# Originalen (und richtigen) BVF Vergaser eingebaut
Mit dem Resultat, dass du einen kräftigen blauen Zündfunken hast, die Kerze feucht wird, die Kiste aber nicht läuft sondern nur ein bisschen Qualmt.
Nun ein paar Grundvoraussetzungen:
- Der Auspuff muss frei sein! (Kurztest: mal ohne Krümmer ankicken)
- Der Vergaser muss sauber und korrekt eingestellt sein.
- Die Kerze muss beim Kicken feucht (nicht nass) werden, darf aber nicht nach Getriebeöl riechen!
- Andersrum darf das Getriebeöl nicht nach Sprit riechen!
- Die Scheibenfeder auf der Kurbelwelle muss vorhanden und nicht abgeschert sein!
- Der ZZP und die Unterbrecheröffnung müssen stimmen!
Ich gehe mal davon aus, dass alle oberen Punkte i.O. sind (falls nicht, abarbeiten) und wende mich dem letzten zu.
Wenn du nach Abriss einstellst, musst du auch sicher sein, dass die Markierung passt. Ich denke nicht, dass du das geprüft hast, also musst du ohne einstellen, oder dir eine neue machen. Dazu wirst du einen Totpunktfinder benötigen. Das geht zwar auch mit improvisierten Methoden (Schraubendrehen oder Schablone) die ich persönlich noch nicht praktiziert habe und deshalb auch keine Aussagen über die genauigkeit machen kann, geschweige denn diese empfehlen will.
Als aller erstes stellst du eh die maximale Öffnung des Unterbrechers ein. Dazu drehst du das Polrad so lange, bis der U. maximal geöffnet ist. (wann oder wo das so ist spielt keine Rolle) An dieser Stelle stellst du die maximale Öffnung des U. auf 0,4mm ein.
Jetzt den OT des Kolbens (mit Totpunktfinder) suchen/finden. Dann auf 1,8mm vor OT zurückdrehen. (Besser ist, darüber hinaus zurückzudrehen und dann vorwärts zu drehen bis 1,8 erreicht.) An dieser Stelle überträgst du entweder die vorhandene Abrissmarkierung am Gehäuse auf das Polrad, oder die vorhandene Markierung am Polrad auf das Gehäuse.
Jetzt verdrehst du die Grundplatte so, dass wenn die neuen Abrissmarkierungen übereinstimmen (also 1,8mm vor OT) der Unterbrecher gerade beginnt sich zu Öffnen. Das kannst du prüfen, indem du ein Stück Alufolie zwischen die Kontakte des Unterbrechers klemmst, und leicht daran ziehst, während du das Polrad in Richtung Markierung bewegst, sobald der U. öffnet, merkst du das dann an der Alufolie.
(Das Prüfen geht übrigens auch mit Manometer)
Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich formuliert. Falls nicht, gerne nachfragen. Ansonsten durchführen und Peng, die Karre läuft. Und falls dann immer noch nicht, meldest du dich wieder!
Gruß
Carl