Motorhälften trennen

  • Hallo,
    ich bin gerade dabei bei meiner KR51/2 den Motor zu überholen, da die Kurbelwellenlager kaputt sind.
    Bisher hab ich ihn ausgebaut und soweit zerlegt, dass Grundplatte, das Zahnrad auf der Kurbelwelle und das Schaltwerk runter sind.
    Jetzt stehe ich vor dem Problem die Motorhälften zu trennen.
    Ich hab gelesen, dass ich den Motor dabei erwärmen muss.
    1. Wie mache ich das am besten?
    2. Und auf welche Temperatur muss ich ihn bringen?
    3. Ich hatte überlegt den Motor mit heißem Wasser aufzuwärmen. Ist das sinnvoll?
    4. Muß ich auf irgendetwas besonders achten, wenn ich die Motorhälften auseinander ziehe?


    Vielen Dank schon mal!


    Andi

  • Zum Demontieren und Montieren gibt es hier eine bebilderte Anleitung. Die bezieht sich zwar auf die M53er Motorreihe, also den Gebläsemotor, und nicht den, der in Deiner Simme verbaut ist. Aber einige ganz hilfreiche Tricks kann man sicher übertragen.


    Gruß, bernie262

    • Offizieller Beitrag

    Der Hammer ist sicher nicht das richtige Werkzeug, um die Gehäusehälften voneinander zu trennen. Wenn einem die 50€ nicht an den Arsch gebacken sind, sollte man sich einen Werkzeugsatz besorgen (b.B. bei ebay von "magnussucatus"):


    http://search.ebay.de/_W0QQgot…QQssPageNameZMEQ3aFQ3aSOI


    Man kann sich das alles natürlich auch selber zusammen basteln, die Werkzeuge sind aber ausreichend gut gefertigt und erfüllen ihren Zweck allemal.

  • Danke erstmal für die schnellen Antworten!


    bernie
    Sind da nur die Bilder, oder is da auch irgendwo eine Beschreibung?


    Baumschubser
    Ich hab irgendwie keine Lust für ein Spezialwerkzeug, dass ich wahrscheinlich nur einmal brauche so viel zu bezahlen.
    Gibts den keine andere Möglichkeit den Motor zu zerlegen?

    • Offizieller Beitrag

    Es geht natürlich auch mit großen Schraubenziehern, Montierhebeln, Hammer etc. und vor allem mit viel Gewalt. Das Trennwerkzeug alleine kostet nicht die Welt, 50€ kostet der komplette Satz incl. dem Montagebock. Außerdem kannste die Werkzeuge ja bei Bedarf auch wieder verkaufen. Meine bleiben jedenfalls liegen, solange ich Simson fahre. Ist natürlich klar, dass man die nur wenige Male braucht, es sei denn man repariert massenhaft Motoren.

  • Ne, da gibt es nur die Bilder. Aber Baumschubser hat schon recht. Da das Werkzeug ja wirklich nicht so teuer ist, sollte man sich das zulegen. Ich wußte damals nichts davon und hab es in meiner Unkenntnis gemacht, wie es dort beschrieben ist. War irre aufwendig, und ich kann mich glücklich schätzen, dass mein Motor noch heile ist und noch alle Finger dran sind. Insofern vergiss meinen Tip.


    Gruß, bernie262

  • wie schon öfter gesagt, ist das Geheimnis der Zerstörungs-freien Demontage ausreichende Wärmezufuhr. Soll heißen, du haust so ein Gehäuse nie kalt mit dem Hammer auseinander, sondern machst es immer warm. Zwischen 100-150°C sollten es schon sein... mit einer Camping-Kochplatte kann man da sehr gute Ergebnisse erzielen (oder Muttis Backofen :D )


    gute Anleitung für MZ (sinngemäß auch für Simson):


    6.5 Öffnen des Gehäuses


    Um die Gehäusehälften zu trennen, gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen: Wenn man eine MZ-Montagebrücke mit dem passenden Kupplungsabzieher hat, kann man den Motor kalt auseinanderdrücken. Die schonendere Methode kommt ohne Montagebrücke aus: Dafür muß man den Motor auf jeden Fall aufwärmen.


    Zunächst wird der Motor jedoch auf die linke Seite gelegt. Am besten legt man ihn auf dem umgedrehten Bier- oder Colakasten ab, so daß die Kurbelwelle durch die Löcher im Kasten gesteckt wird und das Gehäuse mit der Dichtfläche auf dem Kunststoffkasten zum liegen kommt.


    Die Klemmschraube am vorderen Auge für die Paßhülse wird geöffnet, die drei Gummistopfen unterhalb der Lichtmaschine entfernt und alle Schrauben (14 beim EM 250, 15 beim EM 251 und EM 301) herausgeschraubt. Bei sehr festen Schrauben kann ein Handschlagschrauber sehr hilfreich sein.


    Anschließend wird der Motor möglichst auf einer Heizplatte (z.B: alte Kochplatte) gestellt und auf etwa 100°C erhitzt. Für die Arbeit ohne Montagebrücke ist dies unbedingt notwendig!


    6.5.1 Rechte Gehäusehälfte:


    Hat man keine Montagebrücke zur Verfügung, kann ein Helfer (Handschuhe !) den warmen Motor an der rechten Gehäusehälfte so festhalten, das die linke Seite unten und 1-2 cm über einem Tisch oder dem Bierkasten schwebt. Dann schlägt man mit einem Holz- oder Gummihammer abwechselnd auf die Kurbelwelle und die Abtriebswelle, bis Getriebe und Kurbelwelle aus der rechten Gehäusehälfte fallen. Beide bleiben zunächst in der linken Gehäusehälfte.


    (=> http://www.mz.cx)

  • Mit Hammer usw. mach ich das auch nicht mehr, obwohl ich das früher schon mehrfach so gemacht habe. Ich hab mir das Trennwerkzeug selber gebaut und bin glücklich damit. Zeichnungen dafür gibt es in jeder Reparaturanleitung.
    Die Teile, welche bei Ebay angeboten werden, wären auch nicht zu teuer. Da hat der Baumschubser voll Recht.

  • Nagut, dann werde ich mir das Werkzeug wohl doch kaufen.
    Welches brauch ich denn da alles, weil mal einer was von 50€ geschrieben?
    Reicht die Motortrennvorrichtung, oder brauch ich auch den Kurbelwellenabzieher?
    Oder hat vielleicht jemand im Raum Erlangen die Dinger rumliegen und kann sie mir mal leihen?

    • Offizieller Beitrag

    Die 50€ sind für alles zusammen, also Motortrenner, Kurbelwelleneinzieher und -ausdrücker und das teuerste Einzelteil ist der Montagebock. Der hat alleine schon ca. 20€ gekostet. Wenn du also auf der Werkbank hantieren willst, was aber recht kippelig ist, kommst du auch mit weniger aus.

  • Ich hab bei ebay jetzt noch einen anderen Anbieter gefunden, der ähnliches selbstgebautes Werkzeug verkauft. mike-1972hund bietet ungefähr die gleichen Teile. Hat die schon jemand ausprobiert? Die wären nämlich ein bischen günstiger.


    Gruß, Andi

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