Ich habe das Problem, dass ich die Einsatzdrehzahl beim Elektronikbaustein der SLEZ meiner S51 nicht vernünftig einstellen kann.
Vor allem möchte ich den Drehzahlbereich im Elektronikbaustein erweitern, so dass dir Einsatzdrehzahl niedrig ist und die Maximaldrehzahl trotzdem recht hoch sein kann.
Dazu bräuchte ich Hilfe beim Verständnis des Thyristors.
Dies ist die bekannte Schaltung des Standard-Zündmoduls hier aus dem Forum:
schwalbennest.de/attachment/37913/
mit:
2 Zündschloss – bei abgeschalteter Maschine gegen Mase kurzgeschlossen
14 Zündspannung aus der Primärspule (Lichtmaschine)
15 zur Zündspule
31 Masse
3 vom Geber
Diese habe ich nachgebaut um etwas mit den Einstellungen und Bauteilen etwas experimentieren zu können.
Einzige Änderung: Als T2 wurde statt TIC126M der Thyristor BT151F 800 verbaut, der neben höherer Strom- und Spannungsfestigkeit vor allem eine niedrigere Triggerspannung haben soll. Als Kondensator benutze ich einen 1µF Motorenkondensator, ausgelegt für 400 V AC.
Das ursprüngliche Problem mit meiem alten Modul war, dass die Einsatzdrehzahl an P1 nicht so weit heruntergestellt werden konnte, dass die Maschine beim Antreten auch wirklich ansprang. Das geht jetzt, allerdings gibt es jetzt das neue Problem, dass die Maschine bei höheren Drehzahlen aussetzt und damit ihre Endgeschwindigkeit bei weitem nicht erreicht. Und je länger sie läuft, um so niedriger wird die maximale Drehzahl und Geschwindigkeit!
Mit dem alten Zündmodul lief die Maschine in der Höchstgeschwindigkeit so flott, wie sie sollte, konnte aber nie mit dem Kickstarter gestartet werden sondern musste jedes Mal schnell angeschoben werden – manchmal sogar im 1. Gang!
Mit dem neuen Modul funktioniert die Einsatzdrehzahl, aber die Enddrehzahl nicht mehr.
Der Fehler muss also nach Harry Mosers Checkliste im Zündmodul liegen. wahrscheinlich sollte die Schaltung auch noch an die etwas anderen Eigenschaften des neuen Thyristors angepasst werden.
Daher folgende Ideen und Fragen:
Stutzig machte mich folgender Bericht:
"ich hab heute mal mein Moped an unseren ollen Motortester gehängt... und ne Überraschung erlebt: Der Geber der E-Zündung haut in der Spitze WEIT über 40 V raus!!! Also Achtung hier. Des weiteren finden sich 2 weitere Peaks von ca. 4 - 5V an den anderen Magnet-Paarungen des Polrads. Ich hatte zwar mit einem Peak gerechnet... aber nicht weit über 40V. Das sind schätzungsweise 60 - 80V bei Vollgas."
[E] Geberteil-Spannung - Z
Schalten evtl. die hier berichteten falschen Peaks der Magnetpaare ohne Pollücke den Thyristor durch, wenn sie bei höherer Drehzahl eine so hohe Geberspannung erzeugen dass die Triggerspannung erreicht wird?
Wie ließe sich so etwas verhindern? Mit vor Anschluß 3 vorgeschalteter Zener-Diode? Z. B. 9V? Oder durch irgendeinen Schmitt-Trigger?
Erläuterung der Funktionsweise des Gebers und der Pollücke:
schwalbennest.de/attachment/37914/
Dadurch, dass der Geber als zwei Spulen auf beiden Schenkeln eines U-Kerns ausgeführt ist, heben sich die induzierten Spannungen durch gegenläufig ausgeführte Wicklungsrichtung in beiden Spulen immer dann gegenseitig auf, wenn ein kompletter N- oder S-Pol gleichzeitig an beiden U-Schenkeln vorbeikommt.
Wenn aber wegen der Pollücke nur an einem der beiden U-Schenkel ein Pol vorbeikommt, magnetisiert dieser kleinere Pol dann das U anders, nämlich komplett durchgehend so, dass beide Spulen nun hintereinander geschaltet wirken und ihre Wirkung sich eben nicht mehr gegenseitig aufhebt. – Es entstehen dann die erwünschten Peaks von 30 V.
Durch Ungenauigkeiten muss bei den großen Polen die gegenseitige Aufhebung aber nicht immer 100-prozentig sein, so dass dadurch leicht die berichteten falschen Peaks von ca. 4 V entstehen können.
Ganz andere Idee:
Vielleicht löscht ja der Thyristor bei hoher Drehzahl nicht mehr korrekt?
Ließe sich das mit einem Snubber über Anode und Kathode des Thyristors verhindern?Z. B. 10 Ohm, 10 nF, 600V bzw. gäbe es eine bessere Kombination? Aber da C1 und die Zündspule ja gegen Masse (= Klemme 31) gehen, sollte das doch ein wirkungsvoller Snubber sein – oder doch ein Schwingkreis?
Und noch ein anderer Ansatz:
Vielleicht ist die vom Geber bei hohen Drehzahlen gelieferte Gatepannung von über 40 V für den Thyristor zu hoch und sollte irgendwie auf einen zlässigen Wert begrenzt werden (vielleicht mit Hilfe einer geeigneten Zenerdiode) - allerdings ohne bei niedrigen Drehzahlen (= Ankicken und Leerlauf) das Problem der offensichtlich zu geringen Gatespannung auszulösen. Was passiert eigentlich in einem Thyristor bei zu hoher Gatespannung?
Oder nur am Spannungsteiler R1, R2, P1 was verändern?
Im Netz finden sich zum Elektronikbaustein u. a. folgende Hinweise:
[Erledigt]Z
[Erledigt]Z
[FONT="]http://www.mopedfreunde-oldenb…_zuendung.html#steuerteil[/FONT]
[FONT="]Einstellen des Steuerteils der Elektronikzündung (Einsatzdrehzahl)[/FONT]
[FONT="]Die Einsatzdrehzahl ist die Motordrezahl, bei der die Geberspannung ausreicht, um den elektronischen Schalter (Thyristor) für den Zündstrom auszulösen. Der Sollwert liegt zwischen 400 bis 600 U/min. Bei E-Starter maximal 450 U/min. Eine Einsatzdrehzahl unter 400 U/min führt zu Zündaussetzern bei hohen Drehzahlen, über 600 U/min hat Startschwierigkeiten zur Folge.
Eingestellt wird die Einsatzdrehzahl am Einstellregler des Steuerteils. Verdrehen im Uhrzeigersinn erhöht die Einsatzdrehzahl, entgegen Uhrzeigersinn verringert sie. Richtig eingestellt ist die Einsatzdrehzahl wenn der Motor bei normaler Kickstarterbetätigung gut anspringt und im oberen Drehzahlbereich ohne Aussetzer läuft.
...
[/FONT]
[FONT="][FONT="]Für getunte Motoren:[/FONT][FONT="]
Da hier höhere Drehzahlen erreicht werden (9000 - 10000 U/min) stellt man das Steuerteil etwas anders ein.
Dazu dreht man den Einstellregler bei laufendem Motor im Uhrzeigersinn, bis dieser ausgeht. Nun den Einstellregler wieder ca. 1mm zurückdrehen. Läuft der Motor nun wieder, ist die Einstellung abgeschlossen. Bei schlechter Endgeschwindigkeit stottert der Motor meist bei 7000-8000U/Min; das kann am Baustein liegen.
[/FONT][/FONT]Primärspannungsbegrenzung zum allgemeinen Schutz des Moduls?
[FONT="][FONT="] [/FONT][/FONT]Dann gibt es im Forum viele Berichte von reihenweise ausgefallenen Zündmodulen.
Das soll häufig an Spannunsspitzen aus der Primärspule liegen - wegen Fehlern oder nicht zusammenpassender Komponenten. -
Kann man solche Überspannungen nicht irgendwie wirkungsvoll begrenzen. Vielleicht führt ja eine zu hohe Kathoden-Anoden-Spannung im Grenzbereich noch vor der Zerstörung des Thyristors zu den Zündaussetzern - wodurch dann die Spannung wieder sinkt.
Ich wäre für alle Tipps dankbar.
Uwe
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