Moin,
habe für meine KR51/1 mit komplett regenerierten 4-Gang-Motor aus dem Habicht (als Kolben wurde das letzte, also größte Übermaß gewählt; es ist eine VAPE verbaut) einen neuen kompletten BVF-Vergaser vom Typ 16N1-5 bei einem der bekannten Händler gekauft. Der alte Vergaser war trotz neuer Bestückung einschließlich neuem Schieber nicht mehr wirklich korrekt einzustellen, auch weil der Zylinder für den Schieber verschlissen war und dort zu viel Nebenluft gezogen wurde.
Nachdem der neue Vergaser bei mir ankam, habe ich lediglich den Schwimmerstand kontrolliert und die Hauptdüse, die Leerlaufdüse sowie die Teillastnadel auf ihre korrekte Größe hin geprüft. Alles soweit i.O.
Beim Betrieb stellte sich dann erst einmal nichts Negatives heraus, außer dass der Einstellbereich der Leerlaufgemischschraube doch recht weit war (ca. 4,5 Umdrehungen herausgedreht ab Anschlag). Außerdem musste grundsätzlich mit Startvergaser gestartet werden, auch wenn der Motor halbwegs warm war bzw. die Außentemperaturen sommerlich bis heiß. Zündkerze war unauffällig, sprich rehbraun.
Da der Motor noch eingefahren werden musste, war Vollgas erst mal kein Thema. Irgendwann war der Motor dann eingefahren und es ging ans Eingemachte. Dabei stellte sich heraus, dass beim Beschleunigen mit voll geöffneten Gashahn bei einer bestimmten Drehzahl (ca. 4-4.300 U/min) ein ganz leichter Drehmomenteinbruch erfolgte und die Endgeschwindigkeit in der Ebene bei Windstille bei nur 56 km/h lag. Die Zündkerze war weiterhin unauffällig.
Ich habe dann den Schwimmerstand nochmals geprüft und auf etwas mehr Benzinniveau getrimmt (ca. 27,0 mm geschlossen). Damit war der Vergaser nicht mehr fahrbar bzw. nicht mehr einzustellen. Komischerweise hatte der Motor einen stabilen Leerlauf, lief aber sonst nur unter Vollast und Einsatz des Startvergasers. Der Einbruch kam erst bei ca. 2.800 U/min, dann aber sehr vehement, sprich der Motor ging aus. Gleiches passiert, wenn man im Leerlauf den Gashahn mehr als 2/3 öffnete.
Ich habe dann den Vergaser komplett geprüft, wobei sich folgendes ergab:
- der Düsenstock/Nadeldüse ist zwar eine 215er, hat aber nicht vier, sondern nur zwei seitliche Bohrungen.
- der Zerstäuber hat zwei seitliche Bohrungen, müsste aber zwei seitliche Schlitze haben.
Ich habe dann mal im Internet gestöbert und einige Berichte gefunden, in denen Leute mehrere neue Vergaser vom Typ 16N1-5 gekauft hatten und jedes Mal exakt diese, nach Werksvorgaben an sich falsche Bestückung vorfanden. Andere haben dagegen die werksseitig vorgegebene Bestückung in ihren neuen Vergasern vorgefunden.
Frage wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. kann hierzu was sagen?
Ich habe jetzt den Vergaser mit dem passenden Düsenstock und dem passenden Zerstäuber (leider nur gebraucht) bestückt und auf das werksseitig vorgegebene Benzinniveau eingestellt. Und siehe da: Der Vergaser lässt sich jetzt einwandfrei einstellen, nimmt sehr gut Gas an und das leichte Drehmomentloch bei 4.000 U/min ist weg. Die Endgeschwindigkeit ist allerdings nur marginal höher und liegt jetzt bei 57-58 km/h.
Im Moment bin ich auch am überlegen, ob ich mal einen 16N3-11 oder einen Bing-Vergaser bestelle, einfach um mal die Unterschiede herauszufinden. Macht das Sinn? Sind diese Vergasertypen besser?
Gruß
Florian