Schwalbe Schwinge vorn - Rad steht schief drin-Hilfe!

  • Jörn,
    das Foto ist nicht aussagekräftig. So was kann man lose nicht exakt aufbauen. Und wenn der Fotograf etwas
    seitlich steht, ist die Perspektive verzerrt. Der Träger sollte ohne Schutzblech, mit montierter Schwinge, von genau vorn gezeigt werden. Dann kan man die Senkrechte vom Lenkrohr zum Träger besser beurteilen. Am Besten ist eh, sich dieses Teil live an zu sehen. Leider.
    Bei Schwalben nabe ich schief stehende Vorderräder noch nie gesehen. (was nix heißen will) Jedoch bei Duos mit ja der selben Schwinge steht häufiger mal das Rad leicht nach rechts. Keine Ahnung warum.
    Viel Erfolg beim Ersatz finden,
    Roland

  • So ich hab vorhin mal die Schwinge vorn rausgenommen, um mir das mit dem Schwingenlagerbolzenspiel nochmal genauer anzugucken. Ergebnis ist, das ich schon bei der Schwinge gesehen habe, das die krumm ist. Die Seite mit dem Bremsenwiederlager ist weiter unten als die linke Seite. Dort stützt sich auch beim DUO die Bremstrommel ab....


    Ich gehe davon aus, dass das vom Bremsenumbau auf außenliegenden Hebel kommt / bzw. der von innen rostigen Schwinge den Rest gegeben hat. Dazu erinner ich an diesen Thread, S. 3 http://www.schwalbennest.de/si…-cremeweiss-100098-3.html
    Da habe ich das Phänomen schonmal beschrieben.


    Ist schade um die teuren Polyamidlager und den Aufwand des Pulverbeschichtens, aber es nutzt nichts. Ich kaufe jetzt eine neue NOS-Schwinge. Lasse die lackieren und dann ists gut. Werde zusätzlich noch einen Schwingenträger bestellen. Wenn das Rad mit der neuen Schwinge nicht grade steht, tausch ich den auch noch. Dann MUSS aber Ruhe sein. Sonst wein ich (weils dann der Steuerkopf sein muss).

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • >>Dort stützt sich auch beim DUO die Bremstrommel ab....


    Ich gehe davon aus, dass das vom Bremsenumbau auf außenliegenden Hebel kommt / bzw. der von innen rostigen Schwinge den Rest gegeben hat. <<


    ...äh? Wieso das denn ??? Beim Duo ist man extra auf den Außenliegenden Hebel verfallen, weil der grö0ere Kräfte überträgt. Beim Duo 4/2 ist man sogar dazu über gegangen, die ganze Trommel (Rad) nach links zu drehen, weil das Rad dann genau so feste bremst, wie das Hinterrad. (auflaufende/ablaufende Bremsbacken) Dazu braucht es nur eine Halteplatte, die man leicht selbst herstellen kann.
    Wieso soll das die Schwinge verziehen? Dann währe sie aber sehr schwach dimensioniert.
    Der Verzug stammt wohl eher von einem veritablen Sturz....
    viel Erfolg beim Neuaufbau der vorderen "Abteilung",
    Roland


    Ps: die Polyamidbuchsen kann man wieder rausdrücken...

  • Hi Roland,


    Einen "veritablen" Sturz gab es nicht. Vor einem Jahr war die Schwinge grade, als ich die Schwalbe restauriert habe. Sonst hätte ich mir den Spaß mit den Lager und Strahlen/beschichten nicht gegeben. In dem einen Jahr hat die Schwinge sich im Fahrbetrieb verformt. Außer mir ist niemand gefahren. Als ich auf eine Bremstrommel mit außenliegendem Hebel umgebaut habe (inkl. VIEL besser anliegenden Belägen, liegen rundrum vollflächig, war vorher nicht so), ist die Bremsleistung massiv gestiegen.


    Daher denke ich, das diese stärkere Bremsleistung der (vermutlich eh innerlich schon angerosteten und damit instabilen) Schwinge den Rest gegeben hat. Vielleicht ist das jetzt anders rüber gekommen als ich das eigentlich meinte. Original und neu passiert da natürlich nichts.


    Hab grade Neuteile bestellt: Ich freu mich!

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • ... na das kann natürlich. Wenn sie marode war.
    Aber wenn du schon dabei bist, dann dreh das Rad "auf links". Gibt ganz schöne Bremswirkung... lohnt sich.
    Die Platte ist 'n Klacks. Schicke dir gern ein Bild davon. Habe mein Duo 4/1 darauf "umbebaut".
    (ohne Platte anfertigen ist es wie Rad aus- u. wieder einbauen, fertig) Platte basteln vieleicht 'ne halbe Std.
    Werkzeug: eine Flex zum Blech zurechtschneiden,ein Schraubstock für 'nen kleinen Knick u. 'ne Bohrmaschine.
    Roland
    ..gabs glaube ich, schon mal als Anleitung hier.

  • Nicht nur mir schicken, scannen und hier einstellen! Am besten mit Maßen etc. Sehr coole Aktion, danke!
    Ich hab das mal vor einer Weile angefragt, da wollte mir die Maße hier niemand geben...


    Ich werd die defekte Schwinge im Knick zersägen und reinschauen. Evtl mach ich ein Bild und stells hier rein.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Bremsanker nach Art: >> Duo 4/2...
    Hier noch mal zum besser gucken. Das hat schon ein geübter Schwalbefahrer ausgetüftelt. Dank an ihn.
    hier ein Vergleich der Möglichkeiten...


    Ps: die Maße sind doch einfach zu ermitteln;
    die Strecke von der Achsloch-mitte zur unteren
    Stoßdämpferaufnahme-mitte messen.
    Die Bremsankerplatte nehmen,
    Entfernung - Achsloch-mitte zum Gegenhaltestift-mitte messen. Mit einem Zirkel abgreifen. Zirkel auf die zu bastelnde Platte, Mitte-Achsloch stellen und einen Viertelkreis anreißen. Darauf passende bis genehme Neigung des Bremsseils ermitteln u. dort das Loch für den Gegenhaltestift bohren. (Foto)
    Achsloch und Stoßdämpferaufnahmeloch bohren. Es ergibt in etwa ein Dreick aus gebohrten Löchern auf der Platte. Dieses mit Abstand schön geformt umreißen und "ausschneiden". (Flex) Fertig. Schön entgraten.
    Beim Anhalten - montieren - werdet ihr feststellen, dass die neue Halteplatte an der Stoßdämpferaufnahme absteht.
    Das kann man ranbiegen.
    Oder "faul" (wie ich) mit einer etwas längeren Schraube ausgleichen:
    Stoßdämpfer mit längerer Schraube (Vorsicht, nur so lang, dass sie NICHT an die Speichen schlägt!!!) wieder anschrauben, Platte auf den überstehenden Rest schieben und mit 2. Mutter festschrauben. Ausrichten,
    komplettes Rad (mit Bremse) einfädeln, festschrauben. Nun müsste die Halteplatte richtig sitzen und das Rad sich an der längeren Stoßdämpferschraube vorbei drehen.
    Für die Platte genügt ein Blech von ca. 1,5mm Stärke.
    Viel Erfolg
    Gruß Roland

  • Ich hab heute meine neuen Teile bekommen. Ich geh jetzt mal runter und schaue, obs mit einer neuen (NOS-)Schwinge getan ist oder ob ich tatsache alles tauschen muss.


    Ich berichte!


    Update:


    1. Schwinge tauschen reicht nicht. Rad steht wesentlich besser nach dem Tausch, aber immer noch nicht so, wie es soll. Mist.


    2. Ich wollte den Zustand der alten Schwinge dokumentieren. Daher hab ich sie mal geöffnet. :shock:
    Zuerst die gute pulverbeschichtete Schwinge mit Polyamidbuchsen (nicht mehr entfernbar,getestet) durchgesägt:

    Sieht eigentlich sehr gut aus.


    Dann ein Längsschnitt, um reinzuschauen. Zum Konservieren hatte ich im Rahmen der Restauration durch die kleinen Löcher Owatrol in die Schwinge gespritzt, damit sie nicht rostet. Es war zu spät - das wusste ich da aber noch nicht:


    Geklimpert hat der Rost nach der Ölkur jedenfalls nicht mehr - wie auch, war ja mit dem Owatrol angetrocknet.:shock:


    Was ich damit sagen will: Vorsicht auch bei Scheunenfunden oder Kisten, die ewig draußen standen.
    Außen ungleich innen.
    Ich werd jetzt wenn ich Zeit habe, den Schwingenträger auch noch tauschen und dann hoffen, dass dann alles wieder grade ist.

    Was mir noch aufgefallen ist: Wenn die Schwalbe aufgebockt ist, dreht sich der Lenker automatisch immer nach rechts weg und schlägt das Rad ein. Ist das bekannt, das Problem?

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörn ()

  • Jörn, wenn du schon die Flex zur Hand hast, dann flexe vorsichtig die Hülsen auf und pule die Poyamidbuchsen raus. Sonst kann man sie mit einem passenden Dorn rausdrücken. Zuerst aber die inneren Hülsen rausdrücken. (Dorn)
    Wohin der Lenker im hochgebocktem Zustand pendelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Einmal kann ein Bouwdenzug oder Tachowelle etwas in die Richtung ziehen, oder der Ständer ist rechts mehr abgenutzt, das Möp steht auf 'ner schiefen Fläche, rechtes Lenkerende schwerer (Gasgriff) usw. Muss nicht immer was schlimmes sein. Meine Schwalbe steht auf'm Ständer nach links und dahin dreht sich auch der Lenker.
    Gruß Roland

  • Ständer is neu, der Rest freigängig. Die Hülse unten ist neu eingeschweißt etc. Die Hülsen lass ich erstmal wo sie sind. Ich werd erstmal alles original lassen und gucken, wo das Problem wirklich liegt.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ums ganze aufzuklären:


    Schwinge und Schwingenträger waren beide hin. Ich habs jetzt getauscht und das Rad steht komplett mittig. Der Schwingenträger hatte im Lagerbolzen gut 1,5mm Luft, beidseitig, rechts sogar noch etwas mehr.


    Ich weiß zwar nicht, worans nun genau lag, habe aber die harten Polyamidlager iVm gekürzten Dämpfern vorn im Verdacht. Da nun alles neu und original ist am Vorderbau, ist das Problem aber hoffentlich weg. :D

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ach ja: wenn die Schwalbe nun aufgebockt ist, steht auch der Lenker grade ;)


    Die Schwinge habe ich heute zum Lacker gebracht, bekommt frisches RAL9005 und dann ist wieder Ruhe. Den Schwingenträger hab ich großzügig mit Hilfe einer Hohlraumsonde von Innen mit FluidFilm geflutet. Der sollte also nicht rosten (aber das hab ich ja von den alten Teile auch schonmal gedacht oO.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Die alten Teile waren bestimmt schon vorher rostig ;)


    Aber schon heftig. Gut finde ich es vor allem, dass du die Kaputten mal aufgeschnitten hast, gehören eigentlich in die Kaufberatung, meiner Meinung nach, damit die Newbies auch mal sehen, wie so ne "Top Schwalbe" in Wahrheit aussehen kann, und dass man ganz genau hinsehen muss, beim Moped Kauf. Wobei deine Schwinge ja noch gut Materialstärke zu haben scheint. Allerdings weiß ich auch nicht, wies Original gehört.

  • Problem gelöst, Gratulation!


    Was hat der Spaß gekostet, wie fährt sich das Ganze, wie sieht es jetzt mit den bekannten Problemen aus: Lenkerwackeln etc.


    Berichte doch mal, vielleicht ergeben sich für uns dadurch Erkenntnisse, mit denen wir unsere Vögel ein Stück nach vorne bringen.


    Viele Grüße, Uli aus Wuppertal

    Spektakuläre Aktionen sind meistens sinnlos !

  • Ich meine auch, das die Schwinge genug Futter hatte. Genau so oder bestimmt sehr nah dran wird jede Schwinge mit ähnlichem Alter aussehen da leider ab Werk keine Konservierung vorgenommen wurde. Aufgrund der kleinen (Lüftungs-)Löcher ist es schlicht unmöglich, die Schwingen vernünftig zu konservieren. Man kann das Ergebnis nicht prüfen.
    Meine S51 Schwingen habe ich auch über die kleinen Öffnungen mit einem Hohlraum-Wachs geflutet. Ob ich alle Stellen erwischt habe wird ein streng gehütetes Geheimnis bleiben.

  • Die neue Schwinge und den Träger habe ich bei Zweirad Schubert gekauft. Beides zusammen hat rund 100€ gekostet. Die Schwinge ist NewOldStock (sieht man schön an der dünnen Grundierung), der Träger ein originaler, den Schubert regenerieren lassen hat. Der ist wie neu, nur wesentlich besser rostschutzgrundiert.


    "Gut Futter" war an den Stellen nicht mehr da, die man jetzt sieht. Man erkennt das auf den Bildern nicht so recht, aber insgesamt wird wohl ~1mm Wandstärke fehlen. Das macht schon was aus.


    Wie dem auch sei, die Kombination aus...


    1) gekürzten Reibungsdämpfern (2cm)
    2) harten Polyamidbuchsen
    3) innen rostiger Schwinge
    4) vermutlich rostigem Schwingenträger mit ordentlich Spiel in der Lagerbuchse den Bolzens (>1mm, unrund)
    5) sehr sehr guter Vorderradbremse (Moped bremst wirklich extrem damit, außenliegender Hebel)


    ...hat im Ergebnis eine verzogene Schwinge und einen schiefen Träger ergeben. Die Schwinge war an der Spitze gegeneinander verzogen, die rechte Seite der Bremse/Widerlager war richtig runter gedrückt.


    Berichten kann ich von einer kurzen Testausfahrt, dass sie jetzt so fährt wie sie immer fahren sollte. Die Schwinge hole ich heute abend vom Lackierer, dann kann ich auch noch ein paar Bilder machen. Ich werde die von innen mit Owatrol fluten, um erneutem Rost frühzeitig vorzubeugen. Wachs und Fett halte ich für ungeeignet, das fließt nicht genug.



    Achso:
    Ich werde vorne keine Polyamidlager mehr einbauen. Die aus der zersägten Schwinge habe ich nun doch entfernt. Da die an sich tipptopp sind, kann man die nochmal verwenden, für hinten z.B. Nicht verformt oder oxidiert.
    Wer daran Interesse hat, kann mir ne PN schreiben. Gehen gegen Kleingeld raus.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • danke jetzt werde ich auf spurensuche gehen, bei meiner duo weil ich nämlich das sr 50 rad nicht rein bekomme so schief steht das drin und schleift dann am stoßdämpfer!

  • Ich werde die von innen mit Owatrol fluten, um erneutem Rost frühzeitig vorzubeugen. Wachs und Fett halte ich für ungeeignet, das fließt nicht genug.


    Da muss ich Einspruch erheben. Deine Aussage in Bezug auf Wachs stimmt. Aber gutes Fett fließt ewig nach, vor allem wenn das Fahrzeug in der Sonne steht.

    Neuteile ohne Rost in den Hohlräumen sollte man mit Wachs konservieren. Nach ein paar Jahren nimmt man dann z.B. Mike Sanders zur Nachkonservierung.
    Bei älteren Hohlräumen kommt sofort Mike Sanders zum Einsatz.

    Das hilft auch, vorhandenen Rost zu stoppen und bleibt immer "fließfähig". Wachs und Owatrol trocknen irgendwann ein (Owatrol durchtränkt den vorhandenen Rost anfangs noch ein wenig, was ein kleiner Vorteil gegenüber Wachs ist).

    Nachteil bei Mike Sanders: Es muss warm gemacht werden um in vernünftigen Mengen in die Hohlräume zu gelangen. Das heißt, die Druckbecherpistole + Sonde sollten während der Verarbeitung auch entsprechend erwärmt werden.

    Verschiedene Tests bestätigen die Wirksamkeit von dem Fett - für meine älteren Fahrzeuge nehm ich das auf jeden Fall. (mein Trabant 600 z.B. hat einiges an Rost und anderen Dreck in den Hohlräumen, wie man mit dem Finger erfühlen kann - aber keine Durchrostungen; für ein 50 jähriges Fahrzeug sicher normal; mit dem derzeitigen Neuaufbau nehm ich hierfür ganz klar Sanders)

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