Hallo an Alle!
Hier ein kleiner Reisebericht von mir und meinem Kollegen und unseren zwei sahabraunen KR51/2 (Unterbrecher-Zündung). Wir kommen aus Mindelheim im Unterallgäu, nähe Memmingen und von dort aus startete auch vergangenen Montag unsere kleine Tour zum Bodensee. Das heißt, eigentlich wollte wir nach Freiburg, da der Wetterbericht jedoch nichts gutes versprach, blieb es bei der eigentlichen Zwischenstation - Bodensee.
Unser Gepäck verteilten wir auf Satteltaschen von Polo (17,95€) und auf den Standartgepäckträger. Dazu kam noch ein kleiner Tankrucksack (11,95€), ebenfalls von Polo, um Kleinigkeiten wie Tabak, Sonnenbrille, Geld etc. zu verstauen. Dabei waren eine Standard Camping Ausrüstung, inkl. Zelt, Schlafsack usw. Werkzeugtechnisch hatten wir eine Ratsche mit den gängigen Schlüsselgrößen, einen Abisolierer und Kontaktfüße, WD40 und einen besser zu handhabenden Zündkerzenschlüssel dabei. Ersatzteile: Zündkerzen (Isolator Spezial 260), Birnenset, Flickzeug für die Reifen. Straßenatlas und Karten ebenfalls.
Tag 1:
Beide Schwalben liefen tadellos von Mindelheim über Memmingen, Bad Wurzach, Ravensburg nach Meersburg am Bodensee. Das Wetter war perfekt und nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen hatten, waren wir aller guter Dinge, weiter nach Freiburg zu fahren um dann am darauffolgendem Tag einen Ausflug nach Frankreich zu machen.
Jedoch spielte uns ab dort der Zufall einen Streich. Zunächst fuhren wir auf der falschen Straße in die falsche Richtung, auf welcher auch noch ein nicht-endenwollender Stau daherschlich und die Schwalben wahnsinnig aufheitzte. Endlich den Fehler bemerkt, fuhren wir ab und gen richtige Richtung Freiburg. Ab da gab es nun immer wieder Zündaussetzer und Schwierigkeiten die die Schwalben stottern ließen.
Dann auf der Straße richtung Stockach, der absolute Supergau für Schwalbefahrer. Auf einmal das böse böse böse blaue Schild mit dem weißen Auto - kurz - KRAFTFAHRSTRASSE. Es kam ohne Vorwarnung, ohne Bemerkung auf der Straßenkarte, einfach so. Nun stotterten wir mit gefühlten 20km/h vollbepackt auf einer Kraftfahrstraße ohne Standspur und - anscheinend - ohne Ausfahrt. Das Adrenalin war bereits auf einem sehr ungesunden Level und wir hofften und bangten auf die nächste Ausfahrt. Endlich, nach gefühlten 300km - eigentlich 10km - die Ausfahrt und ein Parkplatz an dem wir erstmal hielten und uns über das Geschehene die Köpfe zerbrachen.
Freiburg war geplatzt. Konstanz am Bodensee sollte unser Ziel werden. Über Nebenstrecken kamen wir auch dann dort an, bis ans Ortsschild, denn da verreckte die Schwalbe meines Kollegen. Sie wollte nicht mehr anspringen, 100maliges Kicken, 100m Anschieben - keine Chance. Unser einziges Ersatzteil brachte aber die Erlösung - neue Zündkerze eingesetzt, und zack! sie lief wieder. Am Campignplatz angekommen, die Schwalben entsattelt, Zelt aufgebaut und erstmal in den erfrischend kühlen Bodensee gesprungen.
Heute 220km gefahren. Abends noch vier Cuba Libré in einer Jazz-Bar getrunken und uns über das Geschehene amüsiert.
Tag 2:
Nach Supermarkteinkauf gut gefrühstück wollten wir an diesem Tag wenigstens ein anderes Land besuchen, und da bot sich die Schweiz wunderbar an, da die Grenze durch Konstanz verläuft! Von Konstanz aus fuhren wir nach Romanshorn in der Schweiz, wechselten noch kaputtes Rücklicht und ersetzten auch meine Zündkerze.
Von Romanshorn ging es mit der Fähre nach Friedrichshafen. Von dort nach Immenstaad, kleiner Besuch bei der Großtante. Von Immenstaad nach Meersburg, und dort wieder die Fähre nach Konstanz. Das Wetter war super, und der Bodensee schön zu überqueren.
Den Abend ließen wir mit viel Bier und guter Laune ausklingen, schließlich fuhren wir heute nur 80km, den Rest die Fähre! Das Wetter sollte schlechter werden, darum beschlossen wir am nächsten Tag wieder nach Hause zu reisen.
Tag 3:
Auf der Heimreise hielt das Wetter gut und technisch liefen die Schwalben auch recht gut, bis auf einer immer noch anhaltendes Zündproblem bei der Schwalbe meines Kollegen. Umleitungen brachten uns noch eine Stunde Umweg, aber schließlich kamen wir nach gefahrenen 140km wieder zu Hause in Mindelheim an.
Fazit:
Das war unsere Probetour für die weitaus größer ausgelegte, geplante Tour im Sommer um die Küsten Italiens und wir lernten daraus, dass eine genau geplante Streckenroute, bezüglich Kraftfahrstraßen viel Stress erspart und, dass anscheinend Zündkerzen sehr sehr wichtige Ersatzteile sind! 220km am Tag sind gut machbar. Satteltaschen sind Gold wert. Glutamat-Nahrung in (Über-)Dosen ist nicht sonderlich gut für den Magen auf Dauer.
Ein Dankeschön an die Isolator Spezial 260 - Du bist einfach Weltklasse!
Hier die ungefähre Route, Umleitungen und Umwege nicht verzeichnet:
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