Zylindervermessung: MZA vs. Replika

  • Na bitte. Aber das mit dem Pyrometer kannst Du am Zylinderkopf vergessen, es sei denn, es ist ein schwarz lackierter oder so verdreckt, dass vom Alu nichts mehr zu sehen ist. Da musst Du schon einen richtigen Temperaturfühler nehmen :wink:. Metallflächen lassen sich mit so´m Pyrometer nicht genau messen. Das zeigt dann viel zu wenig an, da die Emissionswerte viel zu niedrig sind, und sich zu allem Überfluss je nach Material mit Temperatur auch wieder ändern. Aber wie gesagt - wenn die Fläche völlig verdreckt ist, könnte es auch wieder klappen. Habe auch mal so ein Teil gehabt - war mir zu ungenau und zu unsicher; habe es dann kurzerhand zurückgeschafft. Jetzt hab´ ich ein ordentliches mit Messfühler. Bei einer längeren Fahrt kommt man da schon auf über 130 °C am Kopf.


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • @ TO:


    ja zündung mit messdorn und blitzpistole eingestellt, zündkerze richtig, kerzenbild auch ok........
    deswegen bin ich schon seit längerem der meinung, es könne nur noch der nachbau-kolben sein :?

    Scheibenbremse? Nein Danke, ich möchte wie ein Mann sterben!

    • Offizieller Beitrag

    und???? wer hatte recht??? naja, ich gebe zu, es ist nun nur erstmal ausgeschlossen, dass es an dem kolben liegt. ich bin jedoch genauso immer noch überzeugt, dass es an den steuerzeiten liegt.


    darum also der tipp für alle originalitätsfetischisten. wenn ich einen zylinder zum aufbauen auf ein originales moped suche, dann messe ich in meiner zylinderkiste alle zylinder aus und nehme dann den mit den serienmäßig schärfsten steuerzeiten. der wird dann aufs nächste maß geschliffen und gut ist.


    es grüßt sirko

  • Zitat

    Na bitte. Aber das mit dem Pyrometer kannst Du am Zylinderkopf vergessen, es sei denn, es ist ein schwarz lackierter oder so verdreckt, dass vom Alu nichts mehr zu sehen ist.


    Nee, der Effekt ist bekannt, tritt aber wohl nur bei reflektierenden Oberflächen wie Glas oder glänzende Metalloberflächen auf. Mein Kopf ist so stumpf, dass das kein Problem ist. Bei nem neuen Kopf könnte man da Bedenken haben. Ich habe das auch überprüft indem ich getestet habe, ob unter 100°C angezeigter Temperatur Wasser verdampft (draufgespuckt). War nicht der Fall.


    Edith sagt:


    Das Wasser ist natürlisch schon verdampft, aber gezischt hat's nicht.

  • @ Simme_Down:


    Zitat

    kerzenbild auch ok........
    deswegen bin ich schon seit längerem der meinung, es könne nur noch der nachbau-kolben sein


    Nur auf's Kerzenbild würde ich mich bei der Vergasereinstellerei nicht verlassen. Hast Du mal probiert, bei auftretendem Problem, die Luftzufuhr zu drosseln, z.Bsp. durch teilweises Zuhalten der Ansaugöffnung? Somit würde das Gemisch fetter und wenn die Geräusche dann verschwinden müsste der Vergaser anders eingestellt werden.


    Ich kann mich jedenfalls über die AK20-Kolben nicht beschweren. Aber auch da gibt es bestimmt Fertigungstoleranzen und "Montagskolben".

  • @ TO:


    ja vergaser ist aber perfekt eingestellt, schwimemrstand passt, keine nebenluft. und ausserdem läuft derselbe gaser an nem andren motor auch ohne probleme.....
    hab aber trotzdem mal nen pappdeckel mit loch vor den luffi geklemmt, ohne merkbaren erfolg.
    darf ja eigtl auch nicht wahrsein, dass der originale vergaser zu mageres gemisch an den ansonsten nebenluft-dichten motor gibt.
    die letzte möglichkeit wäre dann ja nur noch ne größere HD, aber das wäre keine lösung auf dauer, denke ich.
    weiss bloß nicht mehr, was das problem sonst verursachen könnte, mein letzter thread dazu hat ja auch zu keiner neuen idee geführt :cry:

    Scheibenbremse? Nein Danke, ich möchte wie ein Mann sterben!

  • Und, TO - hast Du nun eigentlich noch Lust auf den umgekehrten Test ... Replika-Kolben im MZA-Zylinder ? Kann man auch schon sagen, was bei rauskommt ... na, ich jedenfalls, und Totoking sicher auch :)).
    BTW: Es wirft ein Bild auf die Leistung der Simson-Ingenieure, so einen Motor ordentlich zum Laufen zu bringen, wenn heutzutage welche noch nicht mal in der Lage sind, das Vorgelegte einfach nachzubauen. Schämen sollten die sich, sowas in Verkehr zu bringen! Ist halt eine Show-Gesellschaft hier, ich sag´s immer wieder ... ;(


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • nee, den umgekehrten Versuch werde ich mal sein lassen. Aber um meinen subjektiven Eindruck objektiv zu überprüfen werde ich mal die Leistungs- und Drehmomentkurve aufnehmen. Es gibt ja da so ein Progrämmchen: GSF Dyno. Das werde ich mal ausprobieren.


    Gruß


    Theo

  • So, hier mal die Ergebnisse von GSF Dyno von heute Morgen.


    Zu den Bildern: In schwarz die aus dem Buch rausgelesenen Werte. Deshalb sind die Linien etwas "wackelig".


    In rot die von GSF Dyno ermittelten Werte. Drei Bilder: Leistung, Drehmoment und die Bergsteigefähigkeit (allerdings ohne Berücksichtigung des Gegenwinds) in den einzelnen Gängen.


    Ziemlich deutliches Ergebnis. Allerdings bin ich mir mit der Genauigkeit der Messung nicht so sicher. Da müsste man mal ne Vergleichsmessung mit nem "gesunden" Vogel machen. Ob da die Buchwerte rauskommen. Bei Gelegenheit mache ich das nochmal.


    Ähm.. Leider merke ich gerade, dass ich anscheinend keine Bilder mehr einstellen kann: "Entschuldingung, aber die maximale Größe aller Attachments wurde erreicht. Bitte kontaktiere den Board Administrator wenn du Fragen hast."


    Dann werde ich den wohl mal kontaktieren...

  • Sehr krass. Habe mir die Beschreibung des Programmes mal angeschaut. Wenn man unter Idealbedingungen die Testfahrt macht, sollte das relativ gut funktionieren. Aber so Sachen wie c/w-Wert sind natürlich sehr schwierig, aber enorm wichtig für die Genauigkeit der Messung. Da muss man halt die restlichen Werte besonders genau angeben, Gewicht usw.


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Deine Kurven schauen doch gut aus ... ich denke, dass man mit dieser Software vergleichende Messungen (relative Änderungen) am selben Fahrzeug mit dem gleichen Fahrer auf der gleichen Strecke sehr gut hinkriegt - aber absolute Werte zu messen für einen Vergleich mit der Papierform eher nicht.

    • Offizieller Beitrag

    diese dyno-leistungsmessung halte ich für eine recht nützliche sache ABER nur und ausschließlich, wenn sie in der vorliegenden version als vorher nachher vergleich genutzt wird.


    da du keinen echten prüfstand, keine völlig plane fläche und vor allem keine genauen konstanten hast, kann das gsf dyno nur einen verlauf und keine werte angeben.


    sinnvoll wird das ganze also erst, wenn du nicht die buchwerte als grundlage benutzt sondern eine gesunde äquivalenzschwalbe, bei der du die gleichen werte einsetzt. dann kann man was richtiges sehen.


    gruß sirko

  • Klar sind das im Moment erst mal Äpfel mit Birnen verglichen. Aber, wie gesagt, Vergleichsmessung mit gesundem Vogel kommt demnächst. Dann kann man abschätzen, ob die Methode taugt. Morgen hätte ich vielleicht nochmal Gelegenheit, das zu testen. Mal sehen.


    Aber der erste Eindruck ist sehr gut. Man setzt sich eben mal aufs Möp und hat ne Viertel Stunde später ein Diagramm. Mittels eines MP3-Players mit Aufnahmefunktion, nem PC und dem Programm.

    • Offizieller Beitrag

    ja was meinst du, wie ich änderungen an meinem rennmoped teste. das programm gibt es ja schon ein weilchen und die schaltung ist ja astrein fix zusammengebaut.


    schön, dass es dir auch gefällt. meine kurven veröffentliche ich hier aber lieber nicht :))

  • Messergebnis einer "gesunden" Schwalbe (gelb) zur "schlechten" (rot) und den Buchwerten (schwarz).


    Also auch die "gesunde" erreicht die Buchwerte nicht, kommt aber näher dran. Und vor allem macht es viel mehr Spaß, die zu fahren. Vor allem im oberen Drehzahlbereich "geht noch was".


    Soll sich also keiner wundern wenn er den Replikazylinder kauft und das Moped damit nur 55 läuft.


    Gesunde Schwalbe hat nen MZA-Zylinder mit 135km auf dem Buckel. Und K20-Kolben.


    Gemessen wurde mit gleichen Parametern (Cw-Wert etc.)

    • Offizieller Beitrag

    ich gehe davon aus, dass du gemittelte werte jeweils zur berechnung genommen hast. gerade bei der leistungskurve schent mir deine gesunde schwalbe mit den originalen werten nahezu deckungsgleich und nur nach oben verschoben.


    folgende prämisse sollte doch ganz gut klappen: deine gesunde schwalbe erreicht originalleistungswerte. also setz cw-wert, gewicht und andere änderbare und unbekannte konstanten soweit SINNVOLL runter, bis deine gesunde schwalbe deckungsgleich mit den originalwerten ist.


    momentan kannst du zumindest sagen, dass die schwalbe mit dem nachbauzylinder deutlich schlechtere leistungswerte hat. aber irgendwie war das doch auch zu erwarten, oder?


    besonders nützlich ist das programm zum beispiel bei der veränderung von einzelnen parametern und deren einfluss auf die leistung.


    bei unserem rennmoped für die serienklasse zum beispiel haben wir mit dem gsf dyno verschiedene serienteile und deren wirkung auf die leistung untersucht. dazu gehören zum beispiel:


    haupt- und nadeldüsenveränderungen, raufschieben des auspuffes auf den krümmer, verschiedene schalldämpfereinsätze (2 röhrchen und 1 röhrchen), verchiedene auspuffendstücke, verschiedene auspuffe an sich (mit gegenkonus oder prallblech, verschiedene zündzeitpunkte... was uns eben so eingefallen ist.


    mit diesen serienmaßnahmen kommen so leistungsunterschiede von bis zu 2 ps (schlechtestes zu bestem setup) und eine veränderung des drehzahlbandes in etwa 1000 umdrehungen höhere lagen.


    und das alles ohne auch nur einen hauch irgendwas am motor zu fummeln. dies ist nämlich ein normaler geschliffener 50er aus ddr zeiten.


    mit dem dynosystem kann man solche unterschiede ganz schnell und billig sichtbar machen. das popometer ist da doch zu ungenau.


    gruß sirko

  • Zitat von totoking

    besonders nützlich ist das programm zum beispiel bei der veränderung von einzelnen parametern und deren einfluss auf die leistung.


    bei unserem rennmoped für die serienklasse zum beispiel haben wir mit dem gsf dyno verschiedene serienteile und deren wirkung auf die leistung untersucht. dazu gehören zum beispiel:


    haupt- und nadeldüsenveränderungen, raufschieben des auspuffes auf den krümmer, verschiedene schalldämpfereinsätze (2 röhrchen und 1 röhrchen), verchiedene auspuffendstücke, verschiedene auspuffe an sich (mit gegenkonus oder prallblech, verschiedene zündzeitpunkte... was uns eben so eingefallen ist.

    Bei einer Straßensimson sollte das Meiste davon tabu sein, aber die Auswirkung von ZZP-Änderungen mal sichtbar zu machen, wäre sehr spannend :).


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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