Hallo zusammen,
meine mysteriöse Story ist länger, aber hoffentlich interessant. Wer zuverlässige Tips zur Fehlerursache geben kann ist der Held meines restlichen Schwalbelebens
Habe mir über den letzten Winter eine KR51/2 restauriert, praktisch aus zweien eine gemacht, indem die besten Teile aus beiden in einer vereint worden sind. Der Vogel flog auch sehr gut, bin regelmäßig und zuverlässig damit zur Arbeit gefahren. Sprang stets beim ersten Kick an, auch nach längerer Fahrt wenn sie warm war, zog gut durch etc.
Irgendwann ist mir dann nach mehreren Tankfüllungen mal aufgefallen, dass sie ziemlich viel Sprit verbraucht. Nach Demontage des Vergasers habe ich bemerkt, dass das Chocke-Gummi fehlte. Direkt ein neues montiert und, wo ich den Gaser schonmal offen hatte, Schwimmers eingestellt. Alles zusammengebaut, gestartet und nix ging. Extremstes stottern sobald man nur ein bisschen Gas gegeben hat, egal in welcher Vergaser-Einstellung. War extrem schwierig sie überhaupt am laufen zu halten und nachdem sie einmal aus war ging sie auch erstmal nicht mehr an.
Ich daraufhin alles erdenkliche kontrolliert: Zündung, Zündzeitpunkt, Zünkerze, Zündstecker, Zylinderdichtheit, Kurbelwellendichtringe beidseitig getauscht, Getriebeöl gewechselt, etc. Ergebnis: nichts. Ich bekam die Simme auf Teufel komm raus nicht mehr zum Laufen, obwohl ich wirklich schon einiges an Erfahrung mitbringe; bei meiner alten KR hatte ich schon nahezu jedes Teil mal auseinander und bin auch allen typischen Kinderkrankheiten mal begegnet.
Whatever, als letzte Idee habe ich dann doch nochmal aufs Gemisch getippt (was von Anfang an meine Idee war wegen des extremen Stotterns) und den Vergaser erneut demontiert. Alle Düsen und Ventile rausgeschraubt (obwohl ich schon vorher mal durchgeblasen hatte, war eigentlich alles frei) und das ganze Zeug mal nen Tag in Spezialbenzin eingelegt. Kam auch einiger gelöster Dreck zusammen, insgesamt war überall auf dem Metall so ein gelbgrüner pelziger Belag, den ich dann abgerieben habe. Nachdem alles sauber war, Vergaser wieder zusammengebaut und montiert. Und siehe da, der Vogel lief einwandfrei! Was nun wirklich das Problem war kann ich bis heute nicht zuverlässig sagen. Bin seitdem mehrere Wochen gefahren, alles soweit wunderbar und zuverlässig wie vorher.
Bis jetzt noch alles halbwegs ok, aber nun kommts: Nachdem ich in den letzten Wochen immer mal wieder gemerkt habe, dass ab und zu die Leistung nicht so ganz stimmt, hatte ich wieder das Gemisch im Visier und dachte, eventuell hängt das Schwimmernadelventil, so dass zuwenig Benzin in den Gaser nachläuft (hängendes Nadelventil kommt ja öfter mal vor und der Gaser stand relativ lang). So: Ich also folgendes getan:
- Vergaser abgeschraubt, aufgemacht und Nadelventil kontrolliert
- Bewegte sich einwandfrei, daher habe ich nichts unternommen, außer mal die Vergaserdichtung gewechselt, da das eh mal fällig war.
- Alles wieder montiert
Seitdem habe ich genau die gleichen Probleme wie oben beschrieben: extremes stottern, normales fahren unmöglich, sobald einmal aus ist ein erneutes Ankicken oder Anschieben zwecklos. Vergaser habe ich heute nochmal in Spezialbenzin gelegt, alle Einstellungen kontrolliert, alle Düsen, Schwimmer und Nadelventil ersetzt, Ergebnis: NIX.
Ich habe keine Ahnung, was das Problem sein könnte. Klar gibts auch noch jede Menge andere Ursachen für stotternde Motoren, aber die habe ich eigentlich alle ausgeschlossen. Zudem trat das Problem ja exakt nach meinem Aus- und Einbau des Vergaser auf, obwohl ich dabei nur das Schwimmergehäuse abgenommen und eine neue Dichtung montiert habe, sonst nichts!
Zusammenfassend: Alles lief wunderbar, ich demontiere den Gaser, montiere ihn wieder mit neuer Dichtung und stehe vor einem Haufen Probleme.
Hat irgendjemand eine Idee, was so ein Verhalten verursachen kann? Ich danke Euch im Voraus!!!
Mt verzweifelten Grüßen,
Sebastian