Schwalbe (Kr 51/1) läuft nach langer Standzeit (draußen!) Nicht mehr.

  • Hallo an alle Simson Fans erstmal :P .


    Zwei Freunde und ich sind gerade dabei eine sehr alte Simson Schwalbe (Kr 51/1) zu reparieren bzw. Wieder zum Laufen zu bringen. Die Schwalbe ist von 1968 und stand eine längere Zeit (wahrscheinlich ca. 10-18 Jahre, draußen!)


    Das Moped gehörte mal dem Vater von einem der beiden Freunde und wir wollten es wieder zum Laufen bringen. Nur ist das Problem, dass mein Freund kein Geld ausgeben möchte/kann und deshalb keine neuen Teile geholt werden können und wir es auch nicht zur Werkstatt bringen können.


    Trotzdem wollen wir versuchen, dass das Moped wieder fahrbar wird. Was nach der langen Standzeit draußen sicher noch schwieriger wird, denn es ist (außer dem Lack) ordentlich angerostet und viele Schrauben lösen sich garantiert mehr.


    Nun zur richtigen Frage: Wie sollen wir denn eigentlich vorgehen?


    Dem Tank haben wir schon entrostet und die Zündkerze überprüft. Die Kerze funktioniert bei einem anderen Moped, aber nicht bei der Schwalbe. Außerdem Steckt der Zündschlüssel fest im Schloss und lässt sich nicht drehen oder entnehmen. Die Kupplung und Bremshebel lassen sich auch gar nicht mehr ziehen und der Sitz müsste komplett ab, Weil er zu verrostet war und nur noch Schaumstoff Reste waren.



    Jetzt wissen wir aber auch nicht weiter, da wir uns mit sowas schlecht auskennen. Und deshalb würde ich gerne den Rat der Experten haben. Was sollen wir als nächstes tun? Den Vergaser reinigen? Oder erstmal die Zündung kontrollieren?


    Ich bitte euch um eure Tipps ... :*


    Mit freundlichen Grüßen Daniel

  • Moin Daniel

    und willkommen im Nest.


    Ich empfehle dir zuerst viel Lektüre:

    hier im nesteigenen Wiki gibt es den Artikel Wiederinbetriebnahme.

    Auch Das Buch wird euch gute Dienste leisten.


    Den festgegammelten Zündlichtschalter kann man für Testzwecke umgehen,

    der sollte aber spätestens für den Straßenverkehr erneuert werden.


    LG Kai

    Ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite dran.. ;)

  • Nur ist das Problem, dass mein Freund kein Geld ausgeben möchte/kann und deshalb keine neuen Teile geholt werden können ......



    ........da wir uns mit sowas schlecht auskennen. .........

    Zwei Probleme, die das Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilen.


    Ohne ein paar Neuteile, die dann logischerweise auch Geld kosten, wird es nicht gehen.

    Sitzbank, Zündschloß und Schrauben hast du ja schon genannt.
    Ich möchte gar nicht wissen wie der Motor und der Vergaser innen aussehen.
    Ganz zu schweigen von den Reifen.


    Schlecht auskennen kann man, wenn man denn will, durch learning by doing bzw. sich viel mit der Materie beschäftigen, ändern.

    Aber so wie ich deinen Text lese und verstehe, wird das wohl eher auf einen Versuch hinauslaufen das Gerät nur zum laufen zu kriegen, egal wie.

    Das wird nicht gehen

  • Wenn sich noch nicht mal mehr das Zündschloss betätigen lässt , kann ja auch kein Funke kommen ! Wird ja wohl kaum 15 Jahre mit " Zündung an " rumgestanden haben .

    Motor muss definitiv geöffnet werden und Versager wie Bremsen und Bowdenzüge wohl auch neu . Und noch hundert kleinere Teile , was alles nicht zu ernten ist , sondern gekauft werden muss . ALSO VERGESST DAS GANZE , OHNE FINANZIELLE MITTEL DIE SCHWALBE ZUM LAUFEN ZU KRIEGEN !

  • Die Realität ist halt was anderes als ein zusammen geschnittenes youtube filmchen oder eine Doku sope ala Dmax usw

    Einfach mal so einen alten Motor starten???!!!

    LOL

    Andreas

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

  • Wenn sich noch nicht mal mehr das Zündschloss betätigen lässt , kann ja auch kein Funke kommen ! Wird ja wohl kaum 15 Jahre mit " Zündung an " rumgestanden haben .

    Tatsächlich stand die Schwalbe wirklich mit "Zündung an" da.


    Neue Schläuche werden wir mit Sicherheit besorgen müssen und bei den Bremsen müssen wir mal gucken. Die Bowdenzüge müssen auch erneuert werden, aber vielleicht sind ja noch ein Paar Teile zu finden.

  • Zuerst stellt sich die Frage, was ihr mit dem Gerät vor habt.


    Wollt ihr am Ende ein zuverlässiges Fahrzeug, mit dem ihr pannenfrei durch die Gegend düsen könnt?


    Dann werdet ihr - je nach Ausgangsbasis - nur für die Technik erstmal einiges an Talern reinstecken müssen.


    Lad doch mal ein paar Bilder hoch, dann können wir auch konkreter werden.


    Rechne aber locker mal mit 500 und mehr Euro!

  • Da habt ihr euch was vorgenommen.


    Motor und Getriebe sind mit Sicherheit voller Rost (das Öl steht ja nicht bis oben hin), das Öl wird eine große Menge Kondenswasser aufgenommen haben. Die Dichtungen im Motor, allen voran die Wellendichtungen, sind hart und undicht, die Kugellager sicher auch rostig, die Kupplungsbeläge oben rostig und unten aufgequollen. Die Reifen und Schläuche müssen (!) neu dran, die Bremstrommeln sind mit Sicherheit auch fertig wegen Kondenswasser-Rost.


    Sprich: Das Ding wird komplett auseinander müssen, bis auf die letzte Schraube.

  • Wenn es halt nicht grade draußen gestanden hätte, sondern in einer Scheune o.ä., dann ginge die Sache deutlich glimpflicher aus. Karosserie und Sitzbank kann man ja erst mal auf die Seite legen- das ist Fleißarbeit zum Ende.

    Aber einen Motor nach 20 Jahren draußen mit nix wieder zumLaufen bringen, geht nur imFilm. Stellt das Teil trocken, und versucht erstmal etwas Geld beiseitezulegen, bevor ihr anfangt. In der Zwischenzeit könnt ihr euch hier mal schlau lesen- bevor ihr ohne Wissen irgendwas drauflos verbastelt .

  • Eine Simson ist ein gutes Projekt für Oldtimerschrauber-Anfänger, wobei der M53-Motor eher etwas für Fortgeschrittene ist. Der M5x1-Motor wäre da besser geeignet.


    Die Ersatzteilsituation ist klasse, weil so gut wie alles für wenig Geld und leicht erhältlich zu haben ist. Der Werkzeugbedarf ist überschaubar und es gibt zudem gute Literatur.


    Aber die Ausgangssituation des TE passt leider gar nicht dazu. :(


    Peter

  • So, nach all den "Oh je, das wird nix" und "lasst das" Kommentaren, versuche ich jetzt mal zu helfen... ;)


    Ich lese aus deinem ersten Beitrag heraus, das ihr schon versucht habt, den Motor zu starten.

    Dabei gehe ich davon aus, das dies mittels Kickstarter erfolgte !? Der Motor dreht also.

    Das dabei kein Funke an der Kerze kommt, kann verschiedene Ursachen haben -

    eine Möglichkeit ist, das Zündkabel oder die "Schraube" im Kerzenstecker sind korrodiert.

    Hier kann man das Kabel mal aus dem Stecker herausdrehen, vom Kabel 1cm abschneiden

    und ggf. mit einem anderen Stecker (oder dem nackten Kabel) testen. Wenn da nix geht, können alle möglichen zündungsbeteiligten Kabel oder Kontakte korrodiert und/oder gebrochen sein. Das ist dann Fleißarbeit, den Fehler nach und nach durch Ausschluss anderer Quellen "einzukreisen". Auch die Hochspannungsdurchführung und die Spule auf der Grundplatte sind mögliche Fehlerquellen.


    Es ist aber trotzdem wichtig, den Motor zu revidieren - also spalten, reinigen, alle Lager, Dichtungen (Gehäuse und Wellen), Sicherungsbleche und evtl. verschlissene Teile erneuern.

    Nach der langen Standzeit in freier Natur, wird der Motor ohne Revision nicht gut laufen und ihr werdet keine Freude daran haben. Die Motorrevision wird, wenn ihr es nach entsprechender Lektüre selber macht, monetär im einstelligen Bereich bleiben.


    Ich würde tatsächlich anders rangehen: das ganze Moped einmal komplett zerlegen und erstmal Bestandsaufnahme machen. Da sieht man schonmal, was auf einen zukommt.


    LG Kai

    Ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite dran.. ;)

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