Auch ich habe mir mittlerweile Gedanken zur Sicherung meiner Schwalbe gemacht.
Vorgeschichte:
Ein schönes Dickes Abus-Stahlkabelschloss mit zwei Lagen Stahlhülsen um das Kabel sollte die Schwalbe sichern und war erschwinglich (ca. 50 Euro). Wie gesagt, sollte.
Eines schönen Morgens im letzten Herbst kam ich jedoch runter, sprang auf das Moped - und fiel runter: meine geliebte Schwalbe war weg, und das Schloss lag zerschnitten am Boden.
Also bin ich direkt zur Polizei, habe mir ungefähr 2 Stunden lang hohles Gelaber ("ach naja... Mopeds werden ohnehin so gut wie nie gefunden...") angehört, das Schloss abgegeben und Anzeige erstattet. Dann nie wieder was gehört.
Nachdem ich nach einigen Wochen das Suchen an den üblichen Stellen (Ort, Umgebung, Ebay, Kleinanzeigen) aufgegeben habe, fand meine Freundin eine Ebay-Kleinanzeige: "Verkaufe hier meine Schwalbe sitzbank iss gerissen motor ok blech etwas verbohgen" (mehr oder weniger O-Ton). Preisvorstellung: 500 Euro.
Ich wusste zwar dass in meiner Sitzbank ein Riss ist, habe aber abgewunken. In der Anzeige war kein Foto, und in 500-Euro-Zustand ist sie leider auch nicht.
Trotzdem hat meine Freundin angeschrieben, und nach etwa einer Stunde hatte ich ein Foto auf dem Handy - und bin aus allen Wolken gefallen: MEINE heißgeliebte Schwalbe, zwischen anderen Fahrzeugen ähnlicher Bauart. Motortunnel schief, Schwalbe-Schriftzug abgebaut, *heul*. Meine Schwalbe in der Verschrotterwerkstatt
Nach kurzem Emailkontakt hatten wir eine Adresse.
Cool. Ab zur Polizei, hin da, und meinen Schatz abholen.
Vergiss es.
Bei der Polizei gab es lange Gesichter und faule Ausreden. Woran ich festmachen würde, dass es meine ist. Ob ich die Rahmennummer des Mopeds auf dem Foto nachweisen könne. Ob ich sicher sei, dass das Foto von der Person ist, von der die Adresse ist. BLA BLA BLA.
Nach 3 Stunden (!!!) und 2 Seiten Geschreibse (!!!!!) sagt der Bulle zu mir: So, gehen Sie jetzt nach Hause. Wir ermitteln dann.
Ich hatte vermutet, mich verhör zu haben. Doch auch auf Nachfrage kam nur: Sie müssen jetzt nach Hause gehen. Sie dürfen nicht dort hinfahren. Warten Sie, bis wir uns bei Ihnen melden.
Auf die Frage meiner Freundin ("Machen wir uns strafbar wenn wir dort hinfahren?") Wurde der Typ dann sogar pampig. Also sind wir abgerückt, unzufrieden und sauer.
Die nächste Idee: Wir rufen einen Freund an, der bei der Polizei ist (nur leider in einem völlig anderen Bezirk) und fragen was da nun passiert. Zusammenfassung des Gesprächs: NICHTS.
Die Herren werden die Dokumente 2-3 Tage sichten. Dann werden Sie es an die zuständige Polizeidienststelle weiterleiten. Dort kommt es ganz nach unten in den Eingang-Stapel, und wird nach 2-3 Wochen gefunden. usw, usw, usw. In 1-2 Monaten (!) können wir mit einer Ansage rechnen. Wenn das Moped bis dahin nicht verkauft wurde.
Mittlerweile hatte die Verkäuferin wieder eine Email geschrieben, ob wir vorbeikommen wollen, sie wäre nämlich dann einige Tage nicht da wenn es nicht noch am selben Tag ginge.
Also drehten wir den Spieß um. Wir riefen noch einmal die örtliche Polizei an, und fragten was wir machen sollten. Keine realistische Antwort. Also das Auto geholt, noch zwei Kumpels mit eingeladen, und hingefahren (ca. 25km). Während die beiden Kumpels sich in der Nähe aufgehalten haben, um nicht gleich jemanden zu verschrecken, näherte ich mich mit meiner Freundin dem Objekt der Begierde. MEIN Moped. Geklaut und geschändet. Vor meiner Nase.
Daneben ein Bienchen, nicht mehr als 1,60 groß, vermutlich knapp 20 Jahre alt. Nennen wir sie Frau M. "Schaut euch das Moped mal an, ich muss mal eben rein zu meinem Kind."
Also, der Vollständigkeit halber nochmal Rahmennummern verglichen. Klar ist es meine.
Frau M. kam zurück - und war leicht geschockt als ich sagte: "So, dieses Moped gehört mir, und es wurde geklaut. Ich hole jetzt die Polizei."
Per Handy 110 angerufen, kurz die Situation dargelegt, und gut 20 Min. später waren die Herren denn da. Nett und freundlich, kompetent, problemlos. Warum nicht gleich? Offensichtlich sind nur "meine" Polizisten unfähig.
Frau M. war inzwischen in heller Aufregung, Gab mir Namen, erzählte Geschichten, war reichlich aufgelöst. Ich habe ihr nur geraten, die Geschichten der Polizei zu erzählen - Wenn alles war ist, kommt sie sicher ohne Strafe davon...
Während die Polizei alles klärte, kamen etwa 5-6 Leute vorbei, welche Bir in die Wohnun von Frau M. trugen - kommentarlos. Auch für die Nachbarn an den Fenstern rundum war es offensichtlich ein netten Schauspiel.
Aber ich hatte sie wieder. Endlich.
Das Ende der Geschichte: Da auch das Kennzeichen geklaut wurde, haben meine Schiegereltern in spe die Schwalbe per Anhänger nach Hause gebracht.
Schadensübersicht: Sitzbankschloss völlig verbogen, Kennzeichen samt Halterung geklaut, Tunnelmutter geklaut, Benzinhahn verbogen, Schwalbe-Schriftzug geklaut, Werkzeugtasche, Zündkerzen, Polradabzieher, Lichtbox und ein paar Kleinigkeiten unter der Sitzbank geklaut. Benzintank so gut wie leer.
Kaum zu glauben, man kann ein Geklaute Schwalbe wiederbekommen. Hartnäckig bleiben - und keinesfalls auf die Polizei vertrauen. Ich habe auch bis heute nichts gehört, ich nehme auch nicht an dass da irgendwas weiter passiert ist.
Mittlerweile sichert meine Schwalbe ein Dickes Bügelschloss. Die Schlösser mit den Hülsen können geknackt werden, wenn per Bolzenschneider die Hülsen verbogen werden - dann kann man Sie nämlich zusammenschieben und kommt an das Seil in der Mitte ran. Und ein Stahlseil hat gegen einen guten Bolzenschneider leider wenig Chancen, wenn genug Zeit da ist.
Außerdem habe ich eine Alarmanlage verbaut (Ja, ohne Modifikation der 6V-Mopedanlage). Diese hat eine geradezu unfair laute Sirene, und sendet außerdem ein Signal an den Handsender zurück, welcher sich ebenfalls laut meldet und vibriert. Einer der Handsender liegt neben dem Bett, der zweite ist am Schlüsselbund. Mal hoffen dass diese Kombination mehr Sicherheit bringt...
Wenn mehr Interesse am Einbau der Alarmanlage besteht, könnte man dafür eigentlich einen extra-Thread aufmachen.